Schüler mit Migrationshintergrund: Landtag gegen Obergrenze
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Der Brandenburger Landtag hat mit breiter Mehrheit eine Obergrenze für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund abgelehnt. Die Fraktionen von SPD, CDU, Grüne sowie Linke und Freie Wähler stimmten am Mittwoch im Parlament in Potsdam gegen den Vorschlag der AfD nach einem Anteil von maximal 10 Prozent pro Klasse bis zum Schuljahr 2028/2029. Dieser Anteil lag im Schuljahr 2021/2022 bei 7,4 Prozent. Nach dem AfD-Vorschlag sollen Schüler mit Migrationshintergrund zudem nur in eine reguläre Klasse kommen dürfen, wenn sie ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen.
Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) betonte, Deutschland sei ein Einwanderungsland. "Ausländische Kinder zum Sündenbock zu machen, sie auszugrenzen, sie zu stigmatisieren, Ressentiments zu schüren und Ausländerfeindlichkeit hier am Pult zu formulieren - das machen wir nicht mit", sagte Ernst. "Das Recht auf Bildung gilt für alle in diesem Land - egal welcher Herkunft sie sind, egal wie ihr sozialer Status ist, egal welcher Religion oder Weltanschauung sie angehören."
Nach Ansicht des Parlamentarischen Geschäftsführers der AfD-Fraktion, Dennis Hohloch, hat die Zuwanderungspolitik der vergangenen Jahrzehnte an den Schulen zu Problemen geführt. Er führte auch den IQB-Bildungstrend an, nach dem Viertklässler in Brandenburgs Schulen im bundesweiten Bildungsvergleich 2021 vor allem bei der Rechtschreibung schlecht abschnitten, aber auch beim Lesen, Zuhören und in Mathematik schlechter als im bundesweiten Schnitt waren.
Der CDU-Bildungspolitiker Gordon Hoffmann nannte die Ergebnisse des Bildungstrends ernüchternd, doch Migration sei nicht in erster Linie für die Ergebnisse verantwortlich, sondern die Corona-Pandemie. Es gehe nicht, "dass wir Kinder per Quote aussortieren". Auch die Linken-Abgeordnete Kathrin Dannenberg sagte, die Verschiedenartigkeit von Schulklassen gehe nicht nur auf den Migrationsanteil zurück. "Die Situation in den Schulen ist angespannt, die Klassen sind voll."
Themar (dpa/th) - Zwei Teenager sind in der Nähe von Themar (Landkreis Hildburghausen) mit einem Auto gegen einen Baum geprallt und dabei schwer verletzt worden. Der 17-jährige Autofahrer war am Montagnachmittag mit seinem 16-jährigen Mitfahrer abseits der Straße auf einem Waldweg unterwegs, als es zum Unfall kam, wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilte. Beide seien mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht worden. Die Polizei ermittelt nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz, da das Auto kein Kennzeichen hatte.
Bomlitz (dpa/lni) - Nach der körperlichen Auseinandersetzung zweier Autofahrer an einem Kreisel im Heidekreis sucht die Polizei jetzt einen der beiden Männer - und zwar einen Taxifahrer. Nach Angaben eines Zeugen soll der Unbekannte bereits am späten Freitagabend einen 60 Jahre alten Autofahrer lebensbedrohlich verletzt haben, teilte die Polizei mit. Zuvor waren die beiden Männer an dem Kreisel in Bomlitz in Streit geraten, der in die körperliche Auseinandersetzung mündete. Zu Details machten die Beamten zunächst keine Angaben.
Kamenz (dpa/sn) - Sachsens Tourismus hat wieder mehr Menschen einen Job geboten. Im Vorjahr waren in dieser Branche 63.600 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wie das sächsische Landesamt für Statistik am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zu 2022 stieg die Beschäftigtenzahl um nahezu ein Prozent, und damit auf den dritthöchsten Stand nach 2018 und 2019.