Russlands Rolle im Israel-Krieg: Hamas-Terror über Kryptobörse finanziert
Frankfurter Rundschau
Die russische Kryptowährungsbörse Garantex setzt trotz Sanktionen ihre Dienste fort. Kriminelle Gruppen und Terrororganisationen profitieren davon.
Moskau – Trotz verhängter US-Sanktionen, um russische Bürger daran zu hindern, die finanziellen Beschränkungen zu umgehen, bleibt die Kryptowährungsbörse Garantex ein Hauptkanal für Geldwäsche. Darüber berichten unter anderem die Ukrainska Pravda und das Wall Street Journal.
Das WSJ berichtete, dass die USA gegen die Moskauer Kryptowährungsbörse Garantex Sanktionen verhängt haben. Diese sollten verhindern, dass Russen finanzielle Einschränkungen umgehen, die nach dem russischen Vorgehen in der Ukraine eingeführt wurden.Doch trotz der Sanktionen nutzen viele Russen Garantex, um Geld zu transferieren. Insider bestätigten dies gegenüber dem WSJ. Laut US-Regierung benutzen Cyberkriminelle Garantex, um illegal erworbenes Geld zu "waschen".
Zudem gibt es viele Hinweise, dass palästinensische Kämpfer ihre blutigen Attacken in Israel mithilfe von Kryptowährungen mitfinanzieren. „Digitale Geldbörsen, die vom „Palästinensischen Islamischen Dschihad“ kontrolliert werden, der sich bei den Angriffen der Hamas angeschlossen hat, haben über Garantex 93 Millionen US-Dollar erhalten“, heißt es in dem Bericht.
In Russland verwenden viele Menschen Garantex, um den Rubel in andere Währungen umzutauschen. Sie zahlen einen Geldbetrag in den lokalen Büros ein und erhalten dafür Kryptowährungen, die sie im Ausland in andere Währungen umwandeln können. Der Datenplattform Coinpaprika zufolge verzeichnete Garantex im Juli Transaktionen in Höhe von rund 865 Millionen US-Dollar - deutlich mehr als vor den Sanktionen.
Laut CNN-Meldungen ist es noch unklar, wie viel Kryptowährung die Hamas erhalten hat. Jedoch deuten einige Hinweise auf beträchtliche Summen hin. Wie das Wall Street Journal bereits berichtete, zeigten Angaben von Dmitry Machikhin, Geschäftsführer der Krypto-Analysesoftware BitOK, dass zwischen 2020 und 2023 beinahe 41 Millionen US-Dollar an Krypto-Adressen gingen, die der Hamas zugeschrieben und von israelischen Stellen konfisziert wurden. Ein weiterer Bericht des Analysehauses Elliptic schätzt, dass zusätzliche 94 Millionen US-Dollar im Besitz des „Palästinensischen Islamischen Dschihad“, einem Partner der Hamas, seien. Es bleibt jedoch unsicher, wie viel davon direkt der Gruppe zuzuordnen ist.