Russische Jacht in Hamburg doch nicht beschlagnahmt
n-tv
Weltweit gibt es Berichte darüber, dass im Hamburger Hafen eine Luxusjacht beschlagnahmt worden ist. Nun aber klärt sich auf, dass die "Dilbar", die einem russischen Oligarchen gehören soll, nicht festgesetzt worden ist. Das liegt wohl auch an der schwierigen Klärung der Eigentumsverhältnisse.
Seit Anfang Januar liegt die "Dilbar" dem Schiffsortungsdienst vesselfinder.com zufolge im Hamburger Hafen. 2016 gebaut, 156 Meter lang und 24 Meter breit, wird die angeblich mit knapp 600 Millionen Euro teuerste Luxusjacht der Welt bei der Werft Blohm+Voss aufgehübscht. Für Hamburger ist das normalerweise nicht der Rede wert, sie sind es gewohnt, dass die Superreichen ihre Spielzeuge in der Hansestadt aufrüsten oder umbauen lassen.
Seit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine ist das jedoch anders. Seither steht die "Dilbar" im Zentrum weltweiten Interesses, denn das Schiff wird mit einem russischen Oligarchen in Verbindung gebracht. Dieser steht auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Er habe enge Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und russische Entscheidungsträger, "die für die Annexion der Krim und die Destabilisierung der Ukraine verantwortlich sind, materiell oder finanziell aktiv unterstützt", heißt es in der Begründung der EU. Das bedeutet für ihn: Er darf die Europäische Union nicht mehr betreten und seine Vermögenswerte können eingefroren werden.
Was theoretisch ganz einfach klingt, ist praktisch jedoch kompliziert. Denn gerade in der Superjachten-Szene werden Schiffe gerne über Holdings oder Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen registriert, um die wahren Eigentümer zu verschleiern. Genau dieser Nachweis ist aber notwendig, um ein solches Schiff an die Kette legen zu können, heißt es aus dem Umfeld des für eine Sicherstellung zuständigen Zolls.
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