
Rund 11.000 Teilnehmer bei CSD-Demo in Nürnberg
n-tv
Nürnberg (dpa/lby) - Bunt, divers und mit Forderungen nach politischen Maßnahmen für mehr Gleichstellung sind am Samstag beim Christopher-Street-Day rund 11.000 Menschen durch Nürnberg gezogen. "We all bleed red" und "lieb doch wen du willst" war auf Transparenten zu lesen. Die Demo war Höhepunkt eines zweiwöchigen Treffens von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen.
Oberbürgermeister Marcus König (CSU) führte mit Dragqueens Marcel(la) Rockefeller den Zug an. Auch viele Vertreter aus Politik, Gesellschaft und aus örtlichen Unternehmen liefen mit. Die Teilnehmer überquerten einen gerade geschaffenen Fußgängerüberweg in Regenbogen-Farben in die Altstadt. Oberbürgermeister König war wegen des Überwegs im Netz massiv angegangen und beleidigt worden.
Die Demo stand unter dem Motto "Queerer Aktionsplan Bayern jetzt". Die Community verlangt darin unter anderem eine konsequente Verfolgung und Erfassung von queerfeindlichen Straftaten. Etwa werde ein heruntergerissenes Demo-Plakat bisher eben nur als Sachbeschädigung gewertet, sagte Bastian Brauwer, Vorsitzender des CSD Nürnberg. Außerdem müsse frühzeitig auch in der Schule über queere Lebensweisen aufgeklärt werden. "Da geht es nicht um Sexualkunde, sondern um romantische Beziehungen und geschlechtliche Identität."
Zuletzt hatte der Stopp der Ausstellung "Jesus liebt" des schwulen Künstlers Rosa von Praunheim in der Nürnberger Egidienkirche für Wirbel gesorgt. Die Schau war nach wenigen Tagen wegen heftiger Anfeindungen geschlossen worden. Die Bilder sind nun in der Kreisgalerie in Nürnberg zu sehen.
