
Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt oft zu spät am Einsatzort
n-tv
Bei einem Notfall soll der Rettungsdienst zügig da sein, um Menschen zu helfen. Das klappt aber nicht immer. Wie werden die gesetzlichen Fristen in den einzelnen Landesteilen erreicht?
Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt ist der Rettungsdienst bei etwa jedem fünften Einsatz nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von zwölf Minuten vor Ort. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben (SPD) hervor. Demnach schnitt der Landkreis Börde im vergangenen Jahr am besten ab, der Landkreis Stendal am schlechtesten.
In der Börde wurde die Vorgabe zu 86,27 Prozent erreicht. Es folgten der Saalekreis (86,13 Prozent) und der Landkreis Mansfeld-Südharz (85,74). Im Landkreis Stendal wurde die Frist hingegen nur zu 73,90 Prozent eingehalten. Auch im Landkreis Wittenberg (76,73), im Landkreis Harz (77,71) und im Burgenlandkreis (78,01) wurde die Marke von 80 Prozent unterschritten. Zum Salzlandkreis und zur Stadt Dessau-Roßlau liegen laut Innenministerium keine Zahlen für das Jahr 2022 vor.
Erben bezeichnete die Werte als "hochproblematisch". In einzelnen Landkreisen komme der Rettungswagen bei jedem vierten Einsatz nicht in der Frist an. "Es geht bei den Hilfsfristen nicht um irgendeine statistische Größe, es geht um Leben und Gesundheit der Menschen in Sachsen-Anhalt", so der Innenpolitiker. "Da kann jede Minute zählen. Deshalb sind die gesetzlichen Vorgaben auch so streng."
