Reichsbürger-Sprech auf AfD-Parteitag: „Deutschland ist von den USA besetzt!“
Frankfurter Rundschau
Die AfD sieht sich im Aufwind. Die Europawahl 2024 gehört zu ihren nächsten Zielen. In Magdeburg stellt sie die Kandidatenloste auf. Der News-Ticker.
Update vom 5. August, 15.40 Uhr: Kurz vor 15 Uhr wurde das Ergebnis des ersten Wahlganges für die Listenplätze 21 bis 25 verkündet. Wie erwartet, ist eine Stichwahl nötig. Von den letztlich 33 angetretenen Kandidaten dieses ersten Wahlganges des heutigen Tages kommen elf in eine Stichwahl. Diese läuft im Hintergrund, während sich weiterhin die vorgeschlagenen Kandidaten für die Listenplätze 26 bis 30 in Bewerbungsreden vorstellen.
Update vom 5. August, 15.29 Uhr: Jurij Kofner vom AfD-Kreisverband Miesbach in Bayern sagte den Delegierten mit entschiedener Stimme: „Wir müssen uns eingestehen: Deutschland ist kein freies, souveränes Land. [...] Deutschland ist von den USA besetzt! Es ist doch so! Militärisch, politisch, wirtschaftlich und im Geiste.“ Von den Delegierten erhielt er Zustimmung, ein lautes „Jawohl!“ war im Hintergrund zu hören.
Zuvor führte Kofner aus, „die Verteidigung der ethnokulturellen Identität des deutschen Volkes für die Zukunft“ sei „unser wichtigstes, unser allergrößtes Ziel“. Das müsse auch „so gesagt werden!“ Der „Wokismus“ würde mit der traditionellen Familie, der christlichen Kirche und der souveränen Nation die „Stützpfeiler“ dieser Identität zerstören. Der für die AfD in Bayern tätige Ökonom beklagte den „Untergang des Abendlandes“ und appellierte an die Versammlung: „Also echt. Wir sind doch nicht die impotente CDU, oder? Wir sind die potente, die virile AfD!“ Man müsse „zum Angriff übergehen“ und der „woken Ideologie den Krieg erklären“. Kofner fügte mit Verweis auf die anwesenden Pressevertreter hinzu: „Natürlich nur mit friedlichen, demokratischen Mitteln, ist klar.“
Man müsse die Heimat „metapolitisch“ zurückerobern und dafür brauche es einen „rechten Marsch durch die Institutionen“, sagte er. „Wir in Deutschland, wir in Europa brauchen eine geistige Reconquista!“, schmetterte er in seiner Rede.
Update vom 5. August, 14.15 Uhr: Gegen 13 Uhr haben alle 35 Kandidaten für die Listenplätze 21 bis 25 ihre Bewerbungsreden gehalten. Unmittelbar darauf wurde gewählt, wobei jeder Delegierte bis zu fünf Stimmen abgeben durfte. Währenddessen wurden von der Delegiertenversammlung die Kandidaten für die die nächsten fünf Listenplätze 26 bis 30 vorgeschlagen. Insgesamt kamen 14 Kandidaten zusammen, die sich in diesen Minuten dem Plenum vorstellen. Diese letzten Listenplätze gelten als weitgehend aussichtslos, weshalb der Andrang diesmal deutlich kleiner ist. Nur die vordersten dieser Plätze könnten noch ein Nachrücker-Mandat einbringen, wenn weiter vorne platzierte Kandidaten schon im Wahlkamp ausfallen oder aus dem EU-Parlament ausscheiden.