Regelhüter der Formel 1 im Red-Bull-Dilemma
Die Welt
Max Verstappens Red-Bull-Team hat gegen die Finanzregeln der Formel 1 verstoßen. Die Frage, welche Strafe dafür angemessen ist, führt die Sportbehörden auf heikles Terrain. Dabei ist der Nutzen, den Verstappen daraus ziehen konnte, unter Experten recht unstrittig.
Der Hinterzimmer-Krimi um den mutmaßlichen Finanzbetrug von Max Verstappens Red-Bull-Team bringt die Regelhüter der Formel 1 schwer in Bedrängnis. Die Frage nach Sanktionen für den Verstoß des Weltmeister-Rennstalls gegen die Budgetgrenze spaltet die Rennserie und wird zum Härtetest für die Sportbehörden.
„Wenn es einen Bruch der Regeln gegeben hat, muss es eine beträchtliche Strafe geben“, hatte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto gerade erst am Rande des Grand Prix in Japan gesagt. Doch Beobachter bezweifeln, dass sich der Weltverband Fia dazu durchringen wird. Nach monatelanger Buchprüfung hatte die Fia am Montagabend verkündet, dass Red Bull als einziges der zehn Teams im Vorjahr das Limit für die Ausgaben überschritten habe. Die Kostengrenze soll für mehr Chancengleichheit sorgen. Es handle sich beim Verstoß um eine „geringfügige“ Summe, hieß es vom Dachverband. Genau darum aber streitet sich die Szene. Geringfügig, das heißt weniger als fünf Prozent der erlaubten rund 150 Millionen Euro. Das wären immerhin noch bis zu 7,25 Millionen.