
Razzia wegen millionenfachen Kreditkartenbetrugs
n-tv
Sie sollen massenhaft Kreditkartendaten missbraucht haben: Über fingierte Webseiten buchten die Betrüger monatlich kleine Beiträge ab. Der Schaden: mehr als 300 Millionen Euro. Koordiniert durch das BKA haben Ermittler bei Durchsuchungen in Europa, Asien und Amerika mehrere Verdächtige festgesetzt.
Bei einem Schlag gegen ein internationales Betrugs- und Geldwäschenetzwerk sind 18 Tatverdächtige festgenommen worden. Sie sollen über fingierte Onlineabonnements auf Scheinwebseiten einen Schaden von mehr als 300 Millionen Euro verursacht haben. Das teilte das Bundeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz. Die Verdächtigen sollen 4,3 Millionen Kreditkarteninhaber in 193 Ländern betrogen haben.
Am Dienstag seien "zahlreiche Objekte" in Deutschland, Italien, Kanada, Luxemburg, den Niederlanden, Singapur, Spanien, den USA und Zypern durchsucht worden. Zudem bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigten zur Abwicklung von Zahlungen "vier große deutsche Zahlungsdienstleister kompromittiert" hätten.
Die Beschuldigten sollen Kreditkartendaten von Menschen aus 193 Ländern genutzt haben, um über professionell betriebene Schein-Webseiten mehr als 19 Millionen Abonnements abzuschließen. Diese Webseiten dienten ausschließlich Betrugszwecken. Die monatlich abgebuchten Beträge wurden dabei bewusst klein gehalten und mit kryptischen Verwendungszwecken versehen. Dadurch konnten viele Kreditkarteninhaber die Abbuchungen nicht eindeutig zuordnen oder erkannten die unberechtigte Abbuchung nicht.
