Ramelow will mit Ost-Kollegen über Härtefallfonds sprechen
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Erfurt (dpa/th) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow will am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit seinen ostdeutschen Amtskollegen über den geplanten Härtefallfonds für bestimmte Rentner mit Ansprüchen aus DDR-Zeiten sprechen. Man wolle erreichen, dass bestimmte Gruppen nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Thüringer Staatskanzlei am Montag. Thüringen habe Sachsen als aktuelles Vorsitzland der Ost-MPK gebeten, ein Treffen zu dem Thema zu organisieren. Das Kabinett im Bund hatte die für den Fonds vorgesehene Stiftung Mitte November auf den Weg gebracht.
Etwa 180.000 bis 190.000 bedürftige Rentner können nach Angaben der Bundesregierung Hilfen von mindestens 2500 Euro aus dem geplanten Fonds erwarten. Dazu zählen Ostdeutsche mit Ansprüchen aus DDR-Zeiten sowie jüdische Kontingentflüchtlinge und Spätaussiedler an der Armutsgrenze. Hintergrund ist vor allem ein jahrzehntelanger Streit über bestimmte Rentenansprüche aus DDR-Zeiten, die 1991 nicht ins bundesdeutsche System übernommen wurden.
Nach Angaben des Sprechers bleiben in dem bisher vorgesehenen Konstrukt eines Härtefallfonds weiterhin einige Gruppen unberücksichtigt - zum Beispiel private Handwerkerinnen und Handwerker, Selbstständige, mithelfende Familienangehörige und freischaffende Künstlerinnen und Künstler. Auch freiwillig Versicherte, Land- und Forstwirte und Personen, die eine rentenrechtliche Anerkennung von Jahresendprämien anstreben, seien nicht berücksichtigt.
Die Bundesländer sollen bis 31. März 2023 die Möglichkeit haben, sich finanziell am Fonds zu beteiligen. Die geplante Einmalzahlung könnte damit verdoppelt werden. Bislang hat nur Mecklenburg-Vorpommern diesen Schritt angekündigt. Ein Beschluss der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz von 2019 forderte hingegen, dass der Bund den Härtefallfonds allein finanzieren soll.
Kamenz (dpa/sn) - Die AfD hat bei den Wahlen der Kreistage in allen zehn sächsischen Landkreisen die Mehrheit errungen. Nach Auszählung aller Stimmen erreichte sie zwischen 27,2 Prozent im Landkreis Leipzig und 36,1 Prozent im Landkreis Görlitz, wie aus der Übersicht des Landeswahlleiters hervorgeht. Auch bei den Stadtratswahlen in den kreisfreien Städten konnte die AfD punkten. In Dresden und Chemnitz wurde sie ebenfalls stärkste Kraft. Nur in Leipzig musste sie sich CDU und Linken geschlagen geben und kam auf Platz 3. Die sächsische AfD wird vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft, wehrt sich derzeit aber juristisch dagegen.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.