
Projekte in Kommunen: Verband befürchtet Folgen hoher Preise
n-tv
Die Baupreise sind in die Höhe geschnellt. Wird das für Investitionen und Bauvorhaben in Kommunen zum akuten Problem?
Potsdam (dpa/bb) - Der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Jens Graf, befürchtet, dass Kommunen wegen der stark gestiegenen Baupreise auch Bauvorhaben verschieben müssen. Die Angebote von Bauunternehmen lägen nicht selten über dem Budget in Kommunen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. "Wenn die Gesamtfinanzierung nicht mehr gesichert ist, kann es sein, dass Projekte gestreckt oder ganz zurückgestellt werden müssen." Dies könne auch Investitionen etwa für Schulen und Kindertagesstätten betreffen - ein Bereich, in dem es in Brandenburg erheblichen Erweiterungsbedarf gebe.
Das Statistische Bundesamt hatte vor kurzem berichtet, dass auf den deutschen Baustellen die Preise so stark gestiegen sind wie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr. Für Bauleistungen mussten im Mai dieses Jahres 17,6 Prozent mehr gezahlt werden als ein Jahr zuvor.
Angesichts der Gaskrise sagte Graf, es gebe bei den Überlegungen in den Kommunen zum Energiesparen keine Tabus mehr. "Es wird über alles nachgedacht". Es müsse das Ziel sein, spürbar auf allen Ebenen Energie zu sparen und vor allem Erdgas so schnell wie möglich durch andere Stoffe zu ersetzen. Graf hofft, dass die Versorgungssituation kurzfristig zu einem Technologieschub führe etwa in der Wasserstoffwirtschaft, ähnlich wie ihn die Corona-Pandemie ab 2020 bei der Digitalisierung der Gesellschaft bewirkt habe.
