Pistorius fordert mehr Kompetenzen für Europol
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Hannover (dpa/lni) - Nach einem Schlag gegen die Darknet-Kriminalität mit 150 Festnahmen hat sich Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius für mehr Kompetenzen für Europol ausgesprochen. Er setze sich dafür ein, die europäische Polizeibehörde "mit deutlich mehr Ressourcen und Kompetenzen auszustatten", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. "Da haben wir großen Nachholbedarf in Europa. Kriminelle vernetzen sich immer mehr auf digitalen Plattformen und agieren immer digitaler." Mittelfristig müsse Europol mit Exekutivbefugnissen ausstattet werden. "Ich fordere seit langem den Aufbau einer Art europäischen FBIs."
Am Vortag war bekannt geworden, dass internationalen Ermittlern ein Schlag gegen die Kriminalität im sogenannten Darknet gelungen war. Sie nahmen rund 150 Verdächtige fest - allein 47 in Deutschland. Mehr als 26 Millionen Euro wurden beschlagnahmt, außerdem 234 Kilogramm Drogen und 45 Schusswaffen. Einige der Verdächtigen wurden von Europol als "hochrangige Ziele" eingestuft. Es war nicht die erste Aktion gegen das Darknet - im Januar 2021 hoben Ermittler einen der weltweit größten illegalen Marktplätze im Darknet aus, die Plattform "DarkMarket".
Die von Europol koordinierte neue Aktion "Dark HunTOR" erstreckte sich über neun Länder in Europa und den USA. "Dieser Fall zeigt, wie wichtig länderübergreifende und internationale Arbeit der Strafverfolgungsbehörden ist", betonte Pistorius. An der Aktion waren unter anderem das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen und die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg beteiligt. "Wir lassen nicht zu, wenn Kriminelle die dunkelsten Ecken des Darknet nutzen wollen, um dort ihre illegalen Geschäfte abzuwickeln. Rechtsfreie Räume nehmen wir nicht hin, auch nicht in der digitalen Welt", unterstrich der Minister.
Niedere Börde (dpa/sa) - Eine Verpackungsmaschine ist in einem Dachziegelwerk in der Gemeinde Niedere Börde in Flammen aufgegangen. Es entstand ein Schaden von etwa 100.000 Euro an der Maschine, wie die Polizei Börde am Mittwoch mitteilte. Eine Palette mit fertigen Produkten stand den Beamten zufolge am Dienstagnachmittag zu nah an einem Ofen, sodass das Feuer entstand und von einem starken Windzug angefacht wurde.
Brechen (dpa/lhe) - Eine 75-jährige Frau ist am Mittwochnachmittag in ihrem Haus in Brechen im Landkreis Limburg-Weilburg Opfer eines Verbrechens geworden. Wie die Polizei mitteilte, waren die Beamten zu dem Zweifamilienhaus gerufen worden, weil dort ein Mann seine Mutter mit einem Messer getötet haben soll. Vor Ort fanden sie die leblose Frau sowie ihren tatverdächtigen 55-jährigen Sohn. Der Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit wurde festgenommen. Der Rettungsdienst und ein Notarzt konnten den Angaben zufolge nur noch den Tod der Frau feststellen. Die Kriminalpolizei sei im Einsatz und ermittele auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf ein Tötungsdelikt, hieß es in der Mitteilung.
Germering (dpa/lby) - Ein ehemaliges Freizeit- und Tenniscenter ist am Mittwoch in Germering (Landkreis Fürstenfeldbruck) in Flammen aufgegangen. Die Brandursache konnte bisher nicht ermittelt werden, teilte die Polizei mit. Die Löscharbeiten waren am Nachmittag noch voll im Gange. Anwohner wurden wegen des Rauchs gebeten, Türen und Fenster zu schließen. Ob jemand verletzt worden war, konnten die Einsatzkräfte bisher nicht sagen. Weitere Details gab es vorerst nicht.
Vor einigen Tagen gab es eine Terrordrohung des IS gegen Fußballstadien. Diese Drohung sei erkennbar nicht ernst gemeint gewesen, sagt Terrorexperte Peter Neumann. Eine generelle Entwarnung ist das allerdings nicht: Neumann rechnet mit weiteren Drohungen gegen die Europameisterschaft und gegen die Olympischen Spiele. "Und leider muss das auch ernst genommen werden, denn wir wissen, dass sowohl der IS als auch andere terroristische Gruppen in der Vergangenheit immer wieder große Sportveranstaltungen angegriffen haben."
Hannover (dpa/lni) - Nach der Kündigung eines Pastors wegen des Verdachts auf sexuelle Gewalt muss die evangelische Kirche den Mann weiterbeschäftigen. Das geht aus einem Urteil des Landesarbeitsgerichts von April hervor, wie die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers am Mittwoch mitteilte. Das Landeskirchenamt suche mit dem Pastor eine neue Aufgabe, heißt es in der Mitteilung. Der Mann soll künftig nicht länger als Pfarrer in einer Gemeinde arbeiten.