Opposition wirft Boris Johnson Vetternwirtschaft vor
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Ende 2020 soll Richard Sharp seinem langjährigen Freund Boris Johnson eine Darlehens-Garantie arrangiert haben. Kurz darauf wird Sharp vom Ex-Premier als BBC-Chef vorgeschlagen. Die Labour-Partei fordert eine Untersuchung des Vorfalls. Johnson und Sharp weisen die Vorwürfe zurück.
Wegen mutmaßlicher Vetternwirtschaft fordert die britische Opposition eine unabhängige Untersuchung gegen den ehemaligen Premierminister Boris Johnson. Die Zeitung "Sunday Times" berichtete, der BBC-Vorsitzende Richard Sharp habe kurz vor seiner Berufung durch Johnson den damaligen Regierungschef finanziell beraten. Demnach half Sharp seinem langjährigen Freund Johnson Ende 2020, eine Garantie für ein Darlehen von bis zu 800.000 Pfund (911.000 Euro) zu arrangieren. Kurz danach wurde Sharp offiziell vom Regierungschef für den BBC-Posten vorgeschlagen. Der BBC-Vorsitzende (Chairman) wird vom Monarchen auf Vorschlag des Premierministers und der Kulturministerin ernannt. Der öffentlich-rechtliche Sender ist nicht am Auswahlprozess beteiligt.
"Die Finanzangelegenheiten dieses in Ungnade gefallenen ehemaligen Premierministers werden immer düsterer und ziehen die Konservative Partei immer tiefer in den Sumpf", sagte die Generalsekretärin der Labour-Partei, Anneliese Dodds. Es gehe um ernste Fragen: "Warum wurde dieses Geld nie deklariert, und was genau hat er diesen sehr großzügigen Freunden als Gegenleistung für solch großzügige Kredite versprochen?"
Johnson und Sharp wiesen die Vorwürfe zurück. Ein Sprecher Johnsons sagte der "Sunday Times", bei einem persönlichen Treffen mit Sharp und dem kanadischen Unternehmer Sam Blyth, einem entfernten Cousin Johnsons, der diesem letztlich die Garantie gab, sei es nicht um die Finanzen des damaligen Premierministers gegangen. Johnson habe Blyths Hilfe nicht offengelegt, weil es sich um die Unterstützung eines Verwandten ohne Interessenskonflikt gehandelt habe. Johnson steckte übereinstimmenden Medienberichten zufolge Ende 2020 wegen Unterhaltszahlungen und der luxuriösen Renovierung seiner Dienstwohnung in der Downing Street in finanziellen Schwierigkeiten.
Walldorf (dpa/lsw) - Ein Minderjähriger soll ein nicht zugelassenes Auto durch Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) gefahren haben. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, soll der 13-Jährige den Wagen zuvor aus einer Autowerkstatt entwendet haben. Ein Zeuge alarmierte demnach die Polizei, als er am Samstagabend das Auto ohne Kennzeichen sah. Offenbar bemerkte der minderjährige Fahrer den Zeugen, schaltete das Licht aus und bog in eine Einfahrt ein. Seine zunächst unbekannten Mitfahrer sollen dort aus dem Wagen geflüchtet sein. Beamte einer Streife fassten den 13-Jährigen, der seinem Alter gemäß nach Polizeiangaben nicht über eine Fahrerlaubnis verfügte. Die Ermittlungen wurden aufgenommen.
Heilsbronn (dpa/lby) - Nach der Verletzung eines 25-Jährigen mit einem Maßkrug auf einem Kirchweihfest in Dietenhofen (Landkreis Ansbach) ermittelt eine Mordkommission. Die Staatsanwaltschaft gehe aufgrund der potenziell lebensbedrohlichen Tatausführung von einem versuchten Tötungsdelikt aus, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Sonntag mit.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.