Nun steht Olympia auf Katars Einkaufsliste
Die Welt
Nie zuvor war eine Fußball-WM derart politisch überladen. Und dennoch hat auch dieses umstrittene Turnier einige wunderschöne Geschichten produziert. Gastgeber Katar dürfte sich in seinem Willen bestärkt sehen, weitere Großereignisse zu kaufen.
Als „Krebsgeschwür des Fußballs“ bezeichnete der deutsche Top-Funktionär Theo Zwanziger Katar einst und musste danach jahrelange Repressalien ertragen. Eine vom Gastgeber der Weltmeisterschaft 2022 beauftragte Firma soll den ehemaligen Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes – und zum Zeitpunkt seiner Äußerung Exekutiv-Mitglied des Weltverbandes Fifa – bis in die Familie hinein bespitzelt haben.
Die Botschaft war klar: Eines der vermögendsten Länder der Welt lässt sich die unter fragwürdigen Umständen erworbene Fußball-WM auf keinen Fall ruinieren und schon gar nicht mehr nachträglich wegnehmen. Jeder Zweifler mit einem wichtigen Mandat wurde so unter Generalverdacht genommen. Und wie weit der Arm der katarischen Regierung, die Menschenrechte untergräbt und Gastarbeiter systematisch ausbeutet, reicht, zeigte sich jüngst gar mit Schmiergeldzahlungen an die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Eva Kaili.