
Nouripour fordert Sanktionen gegen Irans Elite
n-tv
Das Regime im Iran lässt Demonstranten teils brutal niederknüppeln, es gibt bereits zahlreiche Todesopfer. Grünen-Chef Nouripour will das nicht mehr hinnehmen und fordert gezielte Sanktionen der EU. Auch in Deutschland müsse gehandelt werden, etwa gegen ein islamisches Zentrum in Hamburg.
Nach dem gewalttätigen Vorgehen von Sicherheitskräften gegen Demonstranten im Iran hat Grünen-Chef Omid Nouripour die Europäische Union zu neuen Sanktionen gegen Vertreter der iranischen Führung aufgerufen. "Die EU muss ihre Sanktionen gegen den Iran ausweiten", sagte Nouripour dem "Spiegel".
Er forderte personenbezogene Sanktionen: "Beispielsweise könnten jene, die für die Niederschlagung der Proteste verantwortlich sind, persönlich belangt werden, unabhängig von ihrem Rang." Es sei nicht hinnehmbar, dass Vertreter der iranischen Elite ihre Kinder zum Studieren auf europäische Elite-Universitäten schickten. "Das muss aufhören." Mehr als 40 Menschen kamen laut iranischen Staatsmedien bislang bei den seit rund anderthalb Wochen dauernden Protesten ums Leben. Beobachter befürchten aber eine weitaus höhere Opferzahl.
Auslöser der Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Sie war von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden und am 16. September unter ungeklärten Umständen gestorben. Die Demonstranten sprechen von Polizeigewalt, die Behörden weisen dies entschieden zurück.
