Neubrandenburger Stadtvertretung soll OB-Rücktritt besiegeln

Mit seiner Rücktrittsankündigung hatte der Neubrandenburger OB für Schlagzeilen gesorgt. Das hat mit der Vorgeschichte zu tun. Nun sollen die Stadtvertreter den Weg für eine Neuwahl freimachen.

Neubrandenburg (dpa/mv) - Die Neubrandenburger Stadtvertreter sollen heute (Sitzung ab 15.00 Uhr) den Rücktritt des Oberbürgermeisters Silvio Witt (parteilos) zum 31. Mai kommenden Jahres ermöglichen. Die Annahme des seiner Bitte um Entlassung gilt als Formsache. 

Witts Rücktrittsankündigung hatte im Oktober bundesweit Aufsehen erregt. Laut dem offen homosexuell lebenden Kommunalpolitiker stand die Entscheidung am Ende einer Reihe von Vorfällen wie Beleidigungen. Zuvor hatte die Stadtvertretung mit einem Beschluss eine Regenbogenfahne vom Neubrandenburger Bahnhofsvorplatz verbannt. Dort aufgehängte Regenbogenfahnen waren in der Vergangenheit wiederholt gestohlen und teils durch Hakenkreuz- oder andere NS-Fahnen ersetzt worden.

Außerdem wollen die Neubrandenburger Stadtvertreter den Termin für die Wahl von Witts Nachfolger oder Nachfolgerin beschließen. Vorgeschlagen ist der 11. Mai und der 25. Mai für eine mögliche Stichwahl. Von der Zusammenlegung des Termins mit der Landratswahl für den umliegenden Landkreis Mecklenburgische Seenplatte verspricht man sich geringere Kosten und eine höhere Beteiligung.