Nachts allein in der Nordsee
ZDF
Der Freiwasserschwimmer André Wiersig will vom Festland durch die wilde Nordsee nach Helgoland schwimmen. Das hat noch keiner vor ihm versucht.
Nervös? "Nein", sagt André Wiersig mit fester Stimme. Obwohl der Langstreckenschwimmer einräumt, sich manchmal fast kneifen zu müssen angesichts des fiesen Wetters, das den deutschen Sommer fest im Griff hat. Doch daran, dass er sein waghalsiges Unternehmen starten will, lässt er keinen Zweifel. Wiersig, 49 Jahre alt, wird in der Nacht zum Samstag versuchen, vom Festland aus nach Helgoland zu schwimmen. Luftlinie vom geplanten Startpunkt St. Peter-Ording zur Hochseeinsel: 48,53 Kilometer. Warum er das macht? Einerseits will er als Botschafter der Deutschen Meeresstiftung auf die Verschmutzung der Ozeane aufmerksam machen. Andererseits sei das ein Kindheitstraum, sagt er: Die meisten Insulaner halten das für utopisch. Etwa die Skipper der berühmten Börteboote, mit denen die Touristen von der Hauptinsel Helgolands zur Düne geschippert werden. "Viele schaffen es nicht mal zur Düne", sagte ein Bootsführer im Juli, als Wiersig sich vor Ort mit den Bedingungen auseinandersetzte. Über die Idee, es mit dem gewaltigen Tidenhub und den starken Strömungen der Nordsee aufzunehmen, dachte 1924 schon der legendäre Distanzschwimmer Otto Kemmerich nach. Versucht hat es bisher niemand.More Related News