
Mit ihrer Klimapolitik hat sich die Regierung einen gefährlichen Gegner geschaffen
Die Welt
In der Agrar-Nation Niederlande sorgt vor allem die Massentierhaltung für hohe Stickstoffemissionen. Mit neuen Umweltauflagen brachte die Regierung die Bauern gegen sich auf. Daraus ist eine politische Partei entstanden, die bei anstehenden Wahlen als großer Gewinner hervorgehen könnte.
Wer von der Grenze bei Emmerich auf der niederländischen Autobahn A12 in Richtung Nordseeküste fährt, dem fällt es unweigerlich auf: Umgedrehte Flaggen, manchmal als Dutzende Meter lange Banner nebeneinander, stehen auf den Äckern – teils mit Slogans versehen wie „Kein Bauer, kein Futter“ oder „Stolz, ein Bauer zu sein“. In den Niederlanden ist die Flagge zu dem Symbol schlechthin für die Wut der Landwirte geworden, die mit der Umweltpolitik der Regierung nicht einverstanden sind.
Obwohl die auf dem Kopf stehende niederländische Flagge immer noch stark mit den Bauern assoziiert wird, hat sie sich inzwischen zu einem Symbol der Empörung im ganzen Land entwickelt – sie richtet sich gegen eine universitär gebildete städtische Elite und steht für den „einfachen Mann auf der Straße“. Aus der Stickstoffkrise ist ein Kulturkampf in den Niederlanden erwachsen. Einer, der eine neue Partei entstehen ließ, die aus den anstehenden Provinzwahlen am 15. März als großer Gewinner hervorgehen könnte.









