Missbrauch der Stieftochter: Mehrjährige Haft gefordert
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Im Prozess um sexuellen Missbrauch gegen einen 59-jährigen Mann aus Nordwestmecklenburg liegen die Erwartungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung zum Urteil weit auseinander. Die Anklagebehörde forderte nach Abschluss der Beweisaufnahme am Dienstag am Landgericht Schwerin wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs der Stieftochter acht Jahre und vier Monate Gefängnis. Sie sah es als erwiesen an, dass sich der Angeklagte an dem anfangs 13 Jahre alte Mädchen zwischen 2016 und 2021 in mindestens neun Fällen vergangen hat.
Die Verteidigung beantragte hingegen einen Freispruch, da nicht alle Zweifel an den Aussagen der Stieftochter ausgeräumt seien. Die inzwischen 19-Jährige leide möglicherweise an einer Borderline-Störung, was zu unbewussten falschen Bezichtigungen führen könne. Auch sei denkbar, dass die von ihr erhobenen Vorwürfe erst von den Ermittlern "hineingefragt" wurden. Der Angeklagte hatte zu den Vorwürfen geschwiegen. Er war im Sommer 2022 festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Der Staatsanwalt wertete die Aussagen, die die Stieftochter bei der Polizei und dann vor Gericht gemacht hatte, hingegen als glaubhaft und stützte darauf auch maßgeblich seine Einschätzung der Vorgänge. Außerdem habe der Angeklagte sexuell zweideutige Aufforderungen per Internet-Messenger an das Mädchen geschickt und sei einschlägig vorbestraft. Bereits 1999 sei der Angeklagte wegen ähnlicher Delikte zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Das Urteil im aktuellen Fall soll am 27. April verkündet werden.
Dresden (dpa/sn) - Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sieht sich durch das Abschneiden bei der Europawahl in seinem Kurs bestätigt. Dass eine Partei aus dem Stand heraus im bundesweiten Durchschnitt gleich über fünf Prozent komme, sei einzigartig, sagte die sächsische BSW-Chefin Sabine Zimmermann am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. "Wenn man bedenkt, dass es das Bündnis Sahra Wagenknecht erst seit Januar gibt, ist klar: Wir wirbeln die deutsche Parteienlandschaft komplett durcheinander. Offenbar gab es breite Politikfelder, die von den bisherigen Parteien nicht mehr abgedeckt wurden."
Erfurt (dpa/th) - Der CDU-Kandidat Johann Waschnewski hat die Stichwahl um das Landratsamt im Saale-Holzland-Kreis für sich entschieden. Er kam nach Auszählung aller Stimmbezirke auf 60,6 Prozent und landete vor Christian Bratfisch von der AfD mit 39,4 Prozent. Das geht aus Daten des Landeswahlleiters vom Sonntag hervor.
Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin und SPD-Landeschefin Manuela Schwesig hat das Abschneiden ihrer Partei bei der Europawahl als enttäuschend bezeichnet. Sie sieht die Gründe dafür im Agieren der Bundesregierung. "Das Wahlergebnis ist ein Signal an die Ampel in Berlin. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass Aufgaben gemeinsam angepackt werden", betonte Schwesig.
Markt Schwaben (dpa/lby) - Die Bürgerinnen und Bürger in Markt Schwaben im Landkreis Ebersberg haben am Sonntag außerplanmäßig eine neue Rathauschefin gewählt. Die Interims-Bürgermeisterin Walentina Dahms erhielt laut vorläufigem Wahlergebnis 62,3 Prozent der Stimmen, wie die Gemeinde am Sonntagabend auf ihrer Internetseite mitteilte. Dahms war für CSU und Freie Wähler angetreten.
Magdeburg (dpa/sa) - Für CDU-Landeschef Sven Schulze ist das Zwischenergebnis bei der Europawahl ein Zeichen der Wähler an die Bundesregierung. Die CDU habe ihr Ergebnis in Sachsen-Anhalt im Vergleich zu 2019 fast gehalten, sagte Schulze der dpa am Sonntagabend. Deshalb müssten sich vor allem die anderen Parteien hinterfragen, "was sie da alles falsch machen", so Schulze. "Die Bürger sind mit der Ampel unzufrieden, sie wollten ein Zeichen setzen. Das ist eine Abwahl des Bundeskanzlers."