Michael Stich hält die Erklärungen von Djokovic für „unglaubwürdig“
Die Welt
Der Fall Novak Djokovic spitzt sich zu. Berichten zufolge bereitet die australische Regierung seine Abschiebung vor. Dagegen sollen seine Anwälte schon den Einspruch vorbereiten. Auch in Spanien droht dem Serben Ärger. Alle Entwicklungen im Liveticker.
Michael Stich bezweifelt, dass Novak Djokovic in seinem Statement, das er via Twitter und Instgram verbreitet hat, die Wahrheit sagt. Dort rechtfertigte sich der Serbe für seine fehlerhaften Einreisepapiere und dafür, einem Journalisten der französischen Zeitung „L‘Equipe“ trotz positivem Coronabefunds ein Interview gegeben zu haben.„Die Aussage, dass er keine Symptome hatte und den Interviewtermin wahrgenommen hat, um den Journalisten nicht zu enttäuschen, halte ich ehrlich gesagt für unglaubwürdig“, sagt Stich dem „Spiegel“: „Da er ansonsten immer alles sehr genau plant, passt es einfach nicht ins Bild, das man von ihm hat.“
Stich sieht in dem Vorgehen auf allen Seiten Verlierer. Die australische Politik und die Spielergewerkschaft ATP hätten versagt, so der 53-Jährige. “So ist die ganze Geschichte mittlerweile so politisiert, dass der Respekt gegenüber all den anderen Profis, die in Melbourne antreten, verloren geht. Wir reden nur über eine Person“, kritisiert der Wimbledonsieger von 1991.Sollte Djokovic beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres antreten dürfen, spricht sich Stich für besondere Auflagen aus. „Als Ungeimpfter ist er für die anderen eine größere Gefahr als ein Geimpfter. Und als Spieler würde ich schon darauf bestehen, ihm eine eigene Kabine zuzuteilen und ihn auf der Anlage irgendwie zu separieren. Das wäre nicht schön für ihn, aber es ist ein schmaler Grat.“