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Menschheit könnte „Planeten-Killer“ aus dem Film „Don‘t Look Up“ überleben

Menschheit könnte „Planeten-Killer“ aus dem Film „Don‘t Look Up“ überleben

Frankfurter Rundschau
Friday, January 28, 2022 09:00:30 PM UTC

Ein zehn Kilometer großer Asteroid, der in einem halben Jahr die Erde trifft. Könnte die Menschheit dieses Szenario aus dem Film „Don‘t Look Up“ überleben? Forscher haben nachgerechnet.

Santa Barbara – Ein Himmelskörper wie ein Asteroid oder Komet, der auf der Erde einschlägt und für große Zerstörung sorgt, ist ein reelles, wenn auch eher unwahrscheinliches Szenario. Zuletzt wurde es im Film „Don‘t Look Up“ heraufbeschworen. Auch wenn es in dem Film eigentlich darum geht, dass die Wissenschaft nicht gehört wird, haben sich nun zwei Forscher mit dem Asteroiden-Szenario aus dem Film beschäftigt und sich die Frage gestellt „Könnten wir die Bedrohung eindämmen und die Menschheit retten?“ Ihre Erkenntnisse haben die beiden Forscher auf dem Preprint-Server Arxiv veröffentlicht.

Die Ausgangslage: Ein Komet mit einem Durchmesser von zehn Kilometern wird entdeckt; sechs Monate später soll er die Erde treffen. „In diesem Paper konzentrieren wir uns auf eine hypothetische Bedrohung durch einen großen Asteroiden oder Kometen mit einer sehr kurzen Warnzeit, die existenzielle Konsequenzen für das Leben auf der Erde, speziell die Menschheit hätte“, schreiben die Forscher Philip Lubin und Alexander Cohen von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara. „Ein solches Ereignis wird oft als ‚Planeten-Killer‘ bezeichnet.“ Aspekte wie Orbitaldynamiken haben die Forscher dabei bewusst außen vor gelassen, es geht ihnen nur um den Asteroiden und wie man ihn abwehren kann.

Im Gegensatz zu Einschlägen von kleineren Asteroiden – ein Himmelskörper mit 20 Metern Durchmesser schlägt im Schnitt alle 50 bis 100 Jahre auf der Erde ein, ein 50-Meter-Asteroid etwa alle 650 Jahre – ist ein „Planeten-Killer“ sehr selten. Etwa alle 100 Millionen Jahre komme ein solcher todbringender Einschlag vor, zeigen die Forscher in ihrer Studie und beruhigen mit der Erkenntnis, dass „die Menschheit eine technologische Schwelle überschritten hat, die uns davor bewahrt, den Weg der Dinosaurier zu gehen“. Genau wie der Asteroid, der vor etwa 66 Millionen Jahren die Dinosaurier auslöschte, würde der hypothetische Himmelskörper die Menschheit und alles, was an der Erdoberfläche lebt, mit seinem Einschlag ausradieren.

In ihrem Paper schauen sich die beiden Forscher verschiedene Methoden an, wie man dem bedrohlichen Himmelskörper begegnen könnte. Ihr Favorit ist die „Pulverize It“-Methode: Eine Reihe von nuklearen Sprengkörpern „pulverisiert“ den Asteroiden – und zwar so, dass die meisten der entstandenen Fragmente die Erde verfehlen. Nur die Politik stellt bei dieser Lösung offenbar ein Problem dar. Die nuklearen Sprengkörper müssten vor dem Einsatz getestet werden – was derzeit wegen des Vertrags über das Verbot von Atomtests verboten ist, wie die Forscher anmerken.

Offenbar ist besonders wichtig, dass die Fragmente des Asteroiden die Erde verfehlen. Treffen sie alle die Erde, sehen die Forscher eine große Gefahr: Die Temperatur auf der Erde würde dadurch – wie bei dem Asteroiden, der die Dinosaurier ausgelöscht hat – um 300 Grad steigen und alles Leben an der Oberfläche auslöschen. „Eine Möglichkeit für die Menschheit zu überleben, wäre, unter die Erde zu gehen“, schreiben die Forscher. „Aber die Schäden am Oberflächen-Ökosystem der Erde wären katastrophal.“

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