Mehr Sprachprüfungen für ausländische Mediziner

In Sachsen-Anhalt fehlen Ärzte. Mediziner aus dem Ausland helfen gegen den Mangel. Bevor sie Patienten helfen können, steht für sie eine Fachsprachenprüfung auf dem Programm.

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt absolvieren immer mehr ausländische Medizinerinnen und Mediziner eine Fachsprachenprüfung. 2023 seien 315 und im vergangenen Jahr 307 Erstprüfungen abgelegt worden, teilte die Ärztekammer in Magdeburg auf Nachfrage mit. Das sei ein deutlicher Anstieg nach 256 im Jahr 2022, 2019 seien 203 Prüfungen absolviert worden. Die meisten Prüfungen wurden bestanden, wie die Zahlen weiter zeigen: Im vergangenen Jahr waren es 289, 141 Prüfungen wurden nicht bestanden, 133 wiederholt. 

Seit 2015 müssen ausländische Ärztinnen und Ärzte, die ihren Beruf in Sachsen-Anhalt ausüben wollen, einen Deutsch-Sprachtest bei der Ärztekammer ablegen. Dazu gehören etwa ein Arzt-Patienten-Gespräch, bei dem ein Schauspieler die Rolle des Patienten übernimmt und ein Dokumententeil, bei dem die Prüflinge etwa mit Arztbriefen, Befunden, einem Anruf aus dem Labor und Fachtermini umgehen und diese einem Patienten vermitteln müssen.

Die Fachsprachenprüfung für ausländische Mediziner bewährt sich aus Sicht der Ärztekammer. "Ja, eine gute Kommunikation ist eine wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Behandlungsverhältnis. Wir führen eine sehr praxisorientierte Prüfung durch, um festzustellen ob der Prüfling mit Patienten und ärztlichen Kollegen kommunizieren kann", erklärte eine Kammersprecherin. "Wir sind davon überzeugt, dass durch diese praxisorientierte Prüfung der Sprachkenntnisse mögliche Kommunikationsprobleme in der Praxis vermieden werden."