
Mehr Aufgaben und Fachkräftemangel bei Wohlfahrtsverbänden
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Wohlfahrtsverbände wie Caritas, Diakonie oder Awo müssen in Rheinland-Pfalz immer mehr Aufgaben übernehmen und wachsen deshalb seit Jahren stetig. "Die steigende Tendenz hat mit steigenden Bedarfen zu tun", teilte die Vorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz, Regine Schuster, der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuletzt stoppten aber Fachkräftemangel und Pandemie den Trend. Die Liga ist ein Zusammenschluss mehrerer Verbände.
Zum einen sei das Tätigkeitsfeld der Träger größer geworden. So gebe es etwa in Kitas, Beratungs- und Pflegestellen oder in Schulen in freier Trägerschaft höheren Bedarf und mehr Nachfrage. Zudem müssten Migration und Integration abgefedert werden. Zum anderen hätten die Aufgaben zugenommen, bei denen es um die gesellschaftliche Interessenvertretung durch Wohlfahrtsverbände gehe - etwa bei komplexeren Gesetzgebungsverfahren, bei denen Verbände angehört werden.
Deshalb sei die Zahl der Angestellten in den vergangenen zehn Jahren meist gestiegen. Zuletzt sank sie wieder leicht. "Mit 180.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über alle Wohlfahrtsverbände in Rheinland-Pfalz hinweg, sind es 2022 etwas weniger gewesen als im Vorjahr", sagte Schuster. Hinzu kämen ungefähr 40.000 Ehrenamtliche. Die Vorsitzende des Dachverbands der Wohlfahrtsverbände führt die Stagnation der vergangenen zwei Jahre auf die Corona-Pandemie sowie den aktuellen Personalmangel zurück.
Das Fachkräfteproblem und der gleichzeitig hohe Bedarf der Leistungen der Verbände führe zu einem schwierigen Spagat. Es gebe Tendenzen, die dazu führten, dass bestimmte Dinge wegfallen müssten: "Zum Beispiel im Bereich Kitas finden wir keine Erzieherinnen, im Pflegebereich finden wir keine Pflegekräfte, es gibt zu wenig Heilpädagogen", sagte Schuster. Angebote müssten eingeschränkt oder eingestellt werden.
