Mehr als 1000 Festnahmen bei Protesten gegen Teilmobilmachung in Russland
Die Welt
In russischen Städten sind Menschen gegen die Teilmobilmachung auf die Straße gegangen. Mehr als 1000 von ihnen wurden laut Aktivisten festgenommen. In Moskau drohten die Behörden schon vor Beginn einer Demo mit Haftstrafen. Mehr im Liveticker.
Bei Protesten gegen die von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete Teilmobilmachung sind in Russland mehr als 1000 Menschen festgenommen worden. Dies teilte die Nichtregierungsorganisation OVD-Info am Mittwochabend mit. Festnahmen habe es neben Moskau und St. Petersburg auch in 36 anderen Städten gegeben. Reporter der Nachrichtenagentur AP sahen allein in den ersten 15 Minuten einer Demonstration in Moskau rund ein Dutzend Festnahmen. Angehörige berichteten, dass Festgenommene in einzelnen Fällen direkt ihre Einziehung zum Militärdienst in der Ukraine bekommen hätten.
In Tomsk und Irkutsk in Sibirien, in Jekaterinburg am Ural und an anderen Orten gingen vereinzelt Menschen auf die Straße. Sie hielten Plakate mit den Farben der ukrainischen Flagge und Sprüchen wie „Nein zur Mobilisierung!“ in die Höhe. Angesichts massiver staatlicher Repressionen in Russland dürften die Proteste aber wohl nicht allzu groß ausfallen.