Lebenshilfe-Konvoi rettet 15 Mütter und ihre behinderten Kinder aus der Ukraine
RTL
„Wir hätten viel mehr Leute mitnehmen können, an der Grenze ist so viel Verzweiflung zu sehen,“ erzählt Klaus Prestele, von der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren
"Wir hätten viel mehr Leute mitnehmen können, an der Grenze ist so viel Verzweiflung zu sehen," erzählt Klaus Prestele, Geschäftsführer der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren e.V., im Interview mit RTL. Prestele, Initiator der Ukraine-Kooperationen des Vereins, hat sich kurzerhand in einem Kleinbus auf den Weg gemacht, um die Mütter und deren Kinder mit einer geistigen Behinderung nach Kaufbeuren zu holen.
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"Als wir gehört haben, dass sich die Situation immer mehr zuspitzt, und dass es Mütter gibt, die mit ihren behinderten Kindern ausreisen möchten, war es für uns eine Selbstverständlichkeit, unseren Freunden zu helfen" schildert Klaus Prestele seine Beweggründe für die aufreibende Reise. "Wir sind über die Jahre Freunde geworden", sagt er über das Verhältnis zu dem ukrainischen Verein.
Aus den zunächst geplanten neun Personen werden schnell 15: Eine Frau mit einer körperlichen Behinderung und die Freundin eines ukrainischen Lebenshilfe-Praktikanten sollen auch noch mit - also wird kurzerhand ein rumänischer Fahrer inklusive Bus organisiert, der den Konvoi bis zur ungarischen Grenze zurück begleitet.
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Der Konvoi der Lebenshilfe ist mittlerweile sicher in Kaufbeuren angekommen. Die Mütter und ihre Kinder – die Väter dürfen nicht aus der Ukraine ausreisen – werden unter anderem in Einrichtungen der Lebenshilfe untergebracht. Vor Ort stehen außerdem Fachkräfte bereit, um den traumatisierten Familien beizustehen und die Kinder zu betreuen und zu fördern. (uja)