Lauterbach gegen höhere Selbstbeteiligung für Kassenpatienten
n-tv
Den Krankenkassen droht ein Rekorddefizit. Ökonom Raffelhüschen wirbt deshalb für eine höhere Selbstbeteiligung. Vor allem Raucher und Risikosport-Begeisterte will er zur Kasse bitten. Davon will Gesundheitsminister Lauterbach nichts hören: Für die meisten seien diese Vorschläge unbezahlbar.
Zur Finanzierung des Gesundheitswesens plädiert der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen dafür, dass gesetzlich Krankenversicherte jährlich bis zu 2000 Euro Selbstbeteiligung zahlen. "Wir können uns das System nicht mehr leisten", sagte der Freiburger Ökonomie-Professor der "Bild"-Zeitung. "Patienten müssen künftig mehr aus eigener Tasche dazu bezahlen."
Gesundheitsminister Karl Lauterbach erteilte dem Vorstoß jedoch eine klare Absage: "Für Uniprofessoren wie Herrn Raffelhüschen oder mich wären diese Vorschläge bezahlbar", twitterte Lauterbach. "Für die große Mehrheit der Bevölkerung geht das nicht."
Der Ökonom Raffelhüschen, der neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an der Universität Freiburg früher im Aufsichtsrat des Versicherungskonzerns Ergo saß, will eine gestaffelte Selbstbeteiligung mit staatlichem Sozialausgleich. Ohne ein Gegensteuern werde der Beitragssatz bis zum Jahr 2035 auf bis zu 22 Prozent vom Bruttolohn steigen, warnte Raffelhüschen. Zurzeit liegt er - inklusive Zusatzbeitrag - im Schnitt bei knapp 16 Prozent.
Leipzig (dpa/sn) - Die Leipziger Sozialwissenschaftlerin Astrid Lorenz hält das Wahlverhalten der Ostdeutschen mit hohen Zustimmungswerten für die AfD für wenig überraschend. "Seit längerem finden große Teile der ostdeutschen Bevölkerung, dass ihre Positionen in der Politik in Deutschland und Europa zu wenig abgebildet sind", sagte sie am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Viele hielten die Klimaschutzstrategie für unvernünftig und hätten den Eindruck, dass es keine Kontrolle mehr darüber gebe, wer nach Deutschland und Europa komme und dass keine funktionierende Sicherheitsstrategie mehr existiere. "Und sie argumentieren, dass zu wenig und mit falscher Strategie für Friedensverhandlungen in Bezug auf den Krieg in der Ukraine unternommen wird."
Abensberg (dpa/lby) - Vier Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 11 und 17 Jahren sollen mutmaßlich einen Brand in einem leerstehendem Haus im Landkreis Kehlheim ausgelöst haben. Nach ersten Erkenntnissen machten sie am Samstag vermutlich in einer Tonne in dem Gebäude in Abensberg Feuer, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Flammen griffen demnach zunächst auf Möbelstücke und dann auf das gesamte Haus über. Nach ersten Schätzungen entstand dabei ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro. Verletzt wurde niemand, hieß es weiter.
München (dpa/lby) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will an diesem Donnerstag eine Regierungserklärung zur Wirtschaftspolitik im Freistaat abgeben. Es werde dabei um Bürokratieabbau, Digitalisierung, Energie, Fachkräftegewinnung und Mittelstands-Finanzierung gehen, sagte Söder am Montag nach einer CSU-Vorstandssitzung in München. Es werde de facto ein Modernisierungs- und Beschleunigungsprogramm für Bayern geben. Wochenlang habe man nun daran gearbeitet, fügte er hinzu. Bereits vor den Pfingstferien hatte er deutlich gemacht, dass er die Wirtschaftspolitik stärker zur Chefsache machen will.