Kreml-Kritiker Nawalny taucht in Straflager in Polarregion auf
n-tv
Wochenlang ist Alexej Nawalny verschollen, vom zu langer Haftstrafe verurteilten Kreml-Gegner fehlt jede Spur. Seine Unterstützer sind in großer Sorge. Jetzt ist der 47-jährige Oppositionelle wieder aufgetaucht: in einer abgelegenen Strafkolonie im Norden Russlands.
Der seit mehr als zwei Wochen gesuchte Kreml-Gegner Alexej Nawalny ist wieder aufgetaucht. Er sei in das Straflager IK-3 in Charp im Norden Russlands im Automonen Kreis der Jamal-Nenzen verlegt worden, teilt Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch mit: "Wir haben Alexej Nawalny gefunden." Das Straflager liegt demnach rund 1900 Kilometer nordöstlich von Moskau, dort sei Nawalny lokalisiert worden. Jarmysch berichtete außerdem, dass der Anwalt des Oppositionellen ihn an diesem Montag habe sehen können. Nawalny gehe es gut.
Sein Team hatte seit dem 6. Dezember keinen Kontakt zu Nawalny und war deshalb mit großer Sorge an die Öffentlichkeit getreten. Gerichtstermine waren seitdem von den russischen Behörden ohne Angabe von Gründen verschoben worden. Allerdings war mit einem Transfer in eines der härtesten Gefängnisse Russlands bereits gerechnet worden. Gemäß dem im Sommer gegen ihn ergangenen Urteil muss Nawalny seine Strafe in einer Kolonie mit schärferen Haftbedingungen verbringen. Diese sind üblicherweise nur für lebenslänglich Verurteilte und besonders gefährliche Gefangene vorgesehen.
Nawalnys Anwalt Iwan Schdanow bezeichnete das Straflager IK-3 als "eine der nördlichsten und abgelegensten" Haftanstalten des Landes: "Die Bedingungen sind hart in der Permafrost-Zone. Es ist sehr schwierig zu erreichen und es gibt kein System, Briefe oder Anrufe zuzustellen." Die Unterbringung dort verdeutliche, "wie das System mit politischen Gefangenen umgeht, wie es versucht, sie zu isolieren und zu unterdrücken", zitiert die "Moscow Times" Schdanow außerdem. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass Moskaus Machtapparat den Gegner von Kremlchef Wladimir Putin vor der Präsidentenwahl am 17. März isolieren wolle.
München (dpa/lby) - Die andauernden Regenschauer haben seit Samstagmorgen auch in München zu mehr als 350 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag. Einige Bäume fielen auf dem aufgeweichten Boden um, einer auf eine Trambahnoberleitung. Ein großes Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in die Häuser drücke. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich folglich überwiegend um vollgelaufene Keller oder Tiefgaragen. Zudem führt auch die Isar Hochwasser.
Nümbrecht (dpa/lnw) - Ein Mofafahrer und sein Sozius sind bei einem Zusammenstoß mit einem Auto an einer Kreuzung im Oberbergischen Kreis schwer verletzt worden. Der 15-jährige Fahrer wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Köln gebracht, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sein 14-jähriger Mitfahrer kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die genaue Ursache des Unfalls am Freitagnachmittag in Nümbrecht-Bierenbachtal war zunächst nicht bekannt. Laut Polizei war der 53-jährige Autofahrer vorfahrtsberechtigt.
Zwickau (dpa/sn) - Das Unwetter hat den Freistaat Sachsen an diesem Wochenende nicht so schwer getroffen, wie zunächst befürchtet. Trotzdem mussten die Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen ausrücken, wie die Rettungsleitstellen am Sonntag mitteilten. Schwertpunkte waren dabei der Landkreis Zwickau und der Vogtlandkreis. Dort habe es am Samstag insgesamt 150 witterungsbedingte Einsätze gegeben, wie die zuständige Feuerwehr-Regionalleitstelle auf Anfrage mitteilte.
Dillingen (dpa/lby) - In den Hochwassergebieten im Landkreis Dillingen a.d.Donau hilft seit Sonntagmorgen die Bundeswehr im Kampf gegen das Hochwasser. Rund 70 Mann der Bundeswehr seien zur Unterstützung der Hilfskräfte im Landkreis im Einsatz, teilte das Landratsamt mit. 30 Mann unterstützten beim Befüllen von Sandsäcken in der Stadt Höchstädt, sie sollten anschließend in der Stadt Wertingen bei der Verbauung von Sandsäcken helfen. Weitere 40 Mann seien in Peterswörth, einem Gemeindeteil der Stadt Gundelfingen, mit dem Aufbau von Sandsäcken beschäftigt. Dort sei die Donau linksseitig in Flussrichtung über die Ufer getreten. Ein am Vortag errichteter Behelfsdamm sei gebrochen.
Alfdorf/Kaisersbach/Gschwend (dpa/lsw) - In zwei Orten im Rems-Murr-Kreis und in einem Ort im Ostalbkreis gilt seit Samstagabend ein Gebot zum Abkochen des Trinkwassers. Konkret handele es sich um Ortsteile in Altdorf, Kaisersbach und Gschwend, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz am Samstag mit. Regenwasser sei in die Versorgung eingedrungen, es käme zu Verunreinigungen.