"Keine Nummer werden": Bischof betont Würde des Menschen
n-tv
An Karfreitag gedenken Christen weltweit des Leidens Jesu. Bischof Kohlgraf erinnert in Mainz daran, wozu Menschen fähig sind - im Guten wie im Bösen.
Mainz (dpa/lrs) - Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat in seiner Karfreitagsliturgie einen nachdrücklichen Appell für mehr Menschlichkeit formuliert. "Die Würde des Menschen zeigt sich darin, dass sie den anderen nicht zur Nummer werden lässt, sondern in ihm einen Bruder oder eine Schwester sieht", sagte Kohlgraf im Dom der Landeshauptstadt. "Daher werden menschenverachtende Diktaturen am Ende nie das letzte Wort haben, wie auch Gewalt und Tod nicht."
Kohlgraf berichtete von einer Reise Anfang März nach Polen, die ihn auch in das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz geführt habe. "Es war ein Blick in den Abgrund des Bösen. Es fehlen die Worte, um zu beschreiben, wozu Menschen fähig sind", meinte er.
"Ich bin wieder erschrocken über das Böse, zu dem Menschen fähig sind. Der Blutstrom der Geschichte ist nicht versiegt. Bis heute blicken wir auf Mord, Totschlag und Menschenverachtung. Wir sehen, wie Menschen andere Menschen erniedrigen und ihnen zuletzt das Leben nehmen", sagte Kohlgraf.
Innsbruck (dpa/lby) - Die Grünen in Österreich haben ihren einzigen Bürgermeistersessel in einer Landeshauptstadt verloren. Der 2018 als Stadtchef von Innsbruck gewählte Georg Willi unterlag am Sonntag in einer Stichwahl seinem Herausforderer Johannes Anzengruber. Der 44-jährige Anzengruber setzte sich nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis überraschend deutlich mit 59,6 Prozent gegen Willi durch. Der neue Bürgermeister war 2023 aus der konservativen ÖVP ausgeschlossen worden, weil er angekündigt hatte, mit einer eigenen Liste bei der Kommunalwahl anzutreten. Willi erinnerte daran, dass die Grünen immerhin im Gemeinderat stärkste Fraktion seien. Er selbst wolle daher Vize-Bürgermeister werden.