Keine internationalen Spiele in Russland
ZDF
Der Fußball-Weltverband FIFA hat erste Sanktionen gegen Russland verhängt. Ein Ausschluss aus den WM-Play-offs erfolgte allerdings nicht.
Keine Heimspiele, keine Flagge, keine Hymne: Der Fußball-Weltverband FIFA hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erste Sanktionen verhängt. Es werden keine internationalen Spiele in Russland mehr ausgetragen, Heimspiele finden auf neutralem Boden statt.
Zudem wird bei Spielen der Nationalmannschaft die Hymne nicht mehr gespielt, auch die russische Fahne wird nicht zu sehen sein. Zudem darf die Nationalmannschaft nicht mehr unter dem Namen Russlands ihre Spiele bestreiten. Sie läuft künftig unter dem Namen ihres Verbandes RFU auf. Das gab die FIFA am Sonntagabend bekannt.
Die Entscheidung sei einstimmig und in enger Abstimmung mit der UEFA getroffen worden. Zudem behält sich die FIFA vor, weitere Sanktionen zu verhängen. Ein Ausschluss Russlands aus den WM-Play-offs erfolgte nicht. Allerdings drohte der Weltverband mit einem Komplett-Ausschluss des Landes, sollte sich die Situation nicht rasch verbessern.
Die FIFA verurteilte gleichzeitig noch einmal die "russische Gewalt bei der Invasion" und brachte ihre "tiefste Solidarität" mit allen betroffenen Menschen zum Ausdruck. Zudem forderte der Weltverband "die Wiederherstellung des Friedens und die sofortige Aufnahme eines konstruktiven Dialogs".
Losgelöst von den FIFA-Sanktionen gab der englische Verband FA am Sonntag bekannt, dass fortan kein englisches Fußball-Nationalteam mehr gegen eine Mannschaft aus Russland antreten. Die Entscheidung sei "aus Solidarität mit der Ukraine" gefallen.
In "absehbarer Zukunft" werde es auf keinem Spiellevel Duelle geben, unabhängig von den Altersklassen. Der Boykott gelte auch für den Para-Fußball. Die FA verurteilte die "Gräueltaten" der russischen Staatsführung.
Polens Verbandspräsident Cezary Kulesza übte derweil Kritik. Die Sanktionen seien "inakzeptabel". Der Funktionär führte bei Twitter aus: "Wir sind nicht an einem Spiel des Scheins interessiert. Unser Standpunkt bleibt unverändert."