
Italien rettet mehr als 1300 in Seenot geratene Migranten
n-tv
Die italienische Küstenwache kann mehr als 1300 Migranten aus Seenot retten und in sichere Häfen bringen. Derweil ist die Zahl der Opfer des verheerenden Bootsunglücks vor knapp zwei Wochen auf 76 angestiegen. Tausende Menschen gedenken ihnen und machen der rechten Regierung schwere Vorwürfe.
Mehr als 1300 Menschen sind aus überfüllten Flüchtlingsbooten im Mittelmeer in italienische Häfen gebracht worden. Die in verschiedenen italienischen Häfen an Land gebrachten mehr als 1300 Flüchtlinge wurden laut Küstenwache von drei völlig überfüllten Booten gerettet. Videos der Küstenwache zeigten ein großes Fischerboot mit Dutzenden Menschen an Deck, das in rauer See hin- und hergeworfen wird. Andere Bilder zeigten Rettungs-Schlauchboote, die sich einem weiteren Fischerboot voller Menschen nähern.
In der süditalienischen Region Kalabrien nahmen derweil tausende Menschen an einem Gedenkmarsch für die Opfer des Bootsunglücks teil, bei dem vor knapp zwei Wochen dutzende Flüchtlinge ertrunken waren. Mit dem Fund der Leiche eines Mädchens stieg die Zahl der Todesopfer der Flüchtlingstragödie vor der kalabrischen Küste auf mindestens 76.
In Cutro nahe dem Ort des Bootsunglücks vor der kalabrischen Küste marschierten Tausende Menschen hinter einem aus Wrackteilen des gesunkenen Flüchtlingsbootes gezimmerten Kreuz. "Dieses Kreuz ist ein Symbol des Leids", sagte der frühere Bürgermeister und Flüchtlings-Aktivist Domenico Lucano der Nachrichtenagentur Ansa. Die Flüchtlingsunglücke bewegten die Bewohner der Region, "und es herrscht ein Geist der Solidarität, den die Regierung nicht zeigt".
