
Irans Justiz führt Liste: Demonstranten droht Todesurteil
n-tv
Mohsen Schekari ist tot, das iranische Regime ließ ihn wegen seiner Beteiligung an den Protesten hinrichten. Dieses Schicksal könnte mindestens 24 weiteren Demonstranten bevorstehen. Sie stehen auf einer publik gewordenen Liste von Personen, denen ebenfalls "Kriegsführung gegen Gott" vorgeworfen wird.
Mindestens 24 Demonstranten droht im Iran einem Bericht zufolge die Hinrichtung wegen ihrer Beteiligung an den systemkritischen Protesten. Die iranische Tageszeitung "Etemad" veröffentlichte eine von der Justizbehörde zusammengestellte Liste, auf der 25 Demonstranten "Kriegsführung gegen Gott" vorgeworfen wird. Gemäß islamischer Rechtsauffassung steht darauf die Todesstrafe.
Der auch auf der Liste aufgeführte Rap-Musiker Mohsen Schekari war bereits am Donnerstag hingerichtet worden. Er soll ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Miliz mit einer Waffe angegriffen, Schrecken verbreitet und eine Straße blockiert haben. Die Justizbehörde verkündete weitere Hinrichtungen. "Etemad" hingegen appellierte in dem Bericht an die Justiz, die Todesurteile zu revidieren und weitere Hinrichtungen zu verhindern.
Die Hinrichtung von Mohsen Schekari wurde im In- und Ausland scharf verurteilt. Die iranische Politführung, unter anderem auch Präsident Ebrahim Raisi, bezeichnete die Hinrichtung jedoch als eine legitime Antwort auf die Ausschreitungen im Land. Die Demonstranten selbst drohten dem System mit Vergeltung. In den sozialen Medien kursierte die Botschaft "Wartet auf unsere Rache". Am Wochenende planen Iraner im Ausland mehrere Protestversammlungen.
