
In Hessen fehlen freie Plätze im Maßregelvollzug
n-tv
Wiesbaden (dpa/lhe) - In Hessen kann es wegen begrenzter Kapazitäten im Maßregelvollzug zu Wartezeiten bei der Unterbringung in einer Entziehungsklinik kommen. Die Situation sei wie in anderen Bundesländern auch, teilten das Sozial- und das Justizministerium in Wiesbaden auf dpa-Anfrage mit. "In allen Kliniken herrscht eine hohe bis sehr hohe Auslastung", hieß es. "Deshalb ist geplant, die Kapazitäten durch weitere bauliche Maßnahmen zu erhöhen."
Im Maßregelvollzug werden psychisch kranke oder suchtkranke Menschen untergebracht, die Straftaten verübt haben. Ziel ist, sowohl den Schutz der Bevölkerung aber auch eine Therapie der Patienten zu gewährleisten. Straftäter können in ein psychiatrisches Krankenhaus oder eine Entziehungsklinik eingewiesen werden.
In den vergangenen Jahren seien bereits erhebliche zusätzliche Kapazitäten geschaffen worden, teilten die Ministerien mit. Demnach ist die Aufnahme für Patientinnen und Patienten, die laut Urteil in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden müssen, gesichert. Für die Aufnahme in eine Entziehungsklinik gebe es Wartelisten. "Das gemeinsame Bemühen ist, diese schnellstmöglich abzuarbeiten."
Auf eine Aufnahme in eine Entziehungsklinik warten nach Angaben des Justizministeriums derzeit sowohl Menschen, die in Organisationshaft einsitzen, als auch Verurteilte, die bis zum Antritt der Strafe regulär auf freiem Fuß sind.
