Haus Hohenzollern zieht Forderungen in Eigentumsstreit zurück
n-tv
Das Adelshaus Hohenzollern wird in der Nachkriegszeit von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignet. Seit Jahren schwelt ein Rechtsstreit mit der Bundesregierung um Entschädigungen und Eigentumsfragen. Nun bahnt sich ein überraschendes Ende an.
Im langjährigen Streit mit der Bundesregierung um ungeklärte Eigentumsfragen und Ausgleichsleistungen für 4000 Kunstwerke hat der Chef des Hauses Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen, einen Verzicht angekündigt. Der Rückzug der Forderungen sei seine persönliche Entscheidung, die er "unabhängig von möglichen Erfolgschancen" getroffen habe, sagte der Urenkel von Kronprinz Wilhelm von Preußen der Zeitung "Welt".
In dem Verfahren ging es um rund 1,2 Millionen Euro Entschädigung, die das Hohenzollern-Oberhaupt Georg Friedrich Prinz von Preußen vom Land Brandenburg für ab 1945 enteignete Immobilien fordert. Brandenburg lehnte Entschädigungen ab, wogegen die Adelsfamilie klagte. Diese zählt zum deutschen Hochadel, das derzeitige Familienoberhaupt ist Ururenkel von Wilhelm II., dem letzten deutschen Kaiser. Das Adelshaus wurde zwischen 1945 und 1949 von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignet.
Bei der Zuordnung der Kunstwerke ist dem "Welt"-Bericht zufolge die Frage relevant, "ob mein Urgroßvater Kronprinz Wilhelm von Preußen durch sein Verhalten den Nationalsozialisten 'Vorschub geleistet'" hat. Mit dem Ende des Verfahrens wolle er den Weg freimachen für eine "unbelastete Debatte", sagte der Hohenzollern-Chef. Er habe "überhaupt kein Problem damit, mich mit der Geschichte meiner Familie kritisch auseinanderzusetzen".
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