Greenpeace-Protestaktion an A49-Baustelle: „Jeder zusätzliche Kilometer zerstört wertvolle Natur“
Frankfurter Rundschau
An der A49-Baustelle bei Schwalmstadt protestieren Greenpeace-Aktivisten am Mittwoch. Ihre Forderung ist klar: Weniger Betonpisten, mehr Ausbau der Bahn.
Schwalmstadt – Der Lückenschluss der A49 sorgt weiter für Proteste bei Umweltschützer:innen. Am Mittwoch (31. Mai) demonstrierten 33 Aktivist:innen von Greenpeace an der Baustelle bei Schwalmstadt, wie die Organisation mitteilte. Vor einer Baumaschine errichteten sie gegen 9.30 Uhr ein meterhohes gelbes X als Zeichen „gegen weitere klimaschädliche Autobahnen“ und ketteten sich an der Maschine fest.
Wie die Polizei berichtet, ketteten sich Aktivist:innen auch an die Baumaschine. Andere befestigten ihre Hände in Röhren und weigerten sich über Stunden, die Maschine freizugeben. Am späten Nachmittag räumten die Beamten die Blockade. Höhenretter waren im Einsatz, Metallrohrer wurden aufgeschnitten. Die Protestant:innen von Greenpeace leisteten dabei Widerstand – friedlich und passiv.
Die Aktivist:innen wurden vorläufig festgenommen, gegen sie bestehe der Anfangsverdacht der Nötigung, sagte ein Polizeisprecher.
Für Greenpeace ist der Protest alternativlos. „Jeder zusätzliche Kilometer Autobahn zerstört wertvolle Natur und führt uns weiter weg von einer klimaverträglichen Mobilität“, erklärte Lena Donat, Greenpeace-Mobilitätsexpertin. „Wir brauchen eine Verkehrsplanung, bei der Natur und Klima nicht länger unter die Räder kommen.“ Statt „immer mehr Betonpisten“ sei ein konsequenter Ausbau der Bahn nötig.
Weiter südlich an der künftigen Trasse hatten Autobahngegner:innen - darunter der Vorsitzende der Linksfraktion im hessischen Landtag, Jan Schalauske, sowie die bisherige Grünen-Kommunalpolitikerin Barbara Schlemmer aus Homberg/Ohm - zuvor unter anderem weitere Funde sogenannter polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie die „Verunreinigung von Flüssen und Bächen“ durch Baustellenwasser beklagt. Einige PAK sind in hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich und werden als krebserregend eingestuft. Die Autobahngegner:innen forderten einen umgehenden und umfassenden Baustopp.