"Größenwahn ist ihm am Ende auf die Füße gefallen"
n-tv
Nach tagelangem Machtkampf über die Zukunft der kriselnden Signa-Gruppe hat sich der Tiroler Immobilieninvestor Rene Benko zurückgezogen. Der Podcast "Die Stunde Null" analysiert den Zerfall des Imperiums – die Ursachen, die Gefahren und die möglichen Folgewirkungen für andere Geldgeber.
Er war der große Zauberer im Geschäft mit der Immobilienentwicklung: Der österreichische Unternehmer René Benko spielte mit seiner Signa-Holding fast überall da mit, wo groß gedacht und noch größer gebaut wurde.
Beim Hamburger Elbtower, auf dem Kurfürstendamm in Berlin oder in der Münchner Innenstadt: Die Investoren glaubten an das Genie Benkos und waren mit ihrem Geld dabei. Jetzt aber schlittert das Imperium auf den Abgrund zu, eine Insolvenz von Teilprojekten ist denkbar. Zwar hat mit dem Finanzexperten Arndt Geiwitz ein anderer die Führung des Unternehmens übernommen, an den Problemen aber ändert das nichts.
Der Podcast "Die Stunde Null" analysiert mit Capital-Redakteur Thomas Steinmann die Gründe für den Absturz und die möglichen Folgen für deutsche Geldgeber. "Der Größenwahn ist ihm am Ende auf die Füße gefallen", sagt Steinmann über den Immobilienentwickler, doch auch die Geldgeber treffe eine Mitverantwortung: "Es floss ja immer Geld, es flossen Dividenden. Vielleicht galt hier: Gier frisst kritische Haltung." Das Unternehmen sei stetig gewachsen, ohne dass die Strukturen angepasst worden seien - was sich nun als Bürde erweise.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.