Gezockt, gebockt, verloren
Die Welt
Cristiano Ronaldos Rückkehr zu Manchester United sollte ein weiteres triumphales Kapitel seiner Karriere werden. Statt Champions League heißt für den Superstar: Auswärtsspiel in Chisinau. Es droht ein großes Desaster.
Elfmeter in Chisinau. Die Chance auf Erlösung. Cristiano Ronaldo hatte schon vorher im Spiel auf einen Strafstoß gehofft, so flehentlich wie vergebens den Schiedsrichter angeschmachtet. Jetzt gibt es nach einem Foul an seinem Teamkollegen Diogo Dalot keine zwei Meinungen. Ronaldo steht am Punkt, versucht, sich zu konzentrieren. Er starrt geradeaus. Die ganze Saison hat er noch kein Tor erzielt.
Donnerstagabend, Europa League, Manchester United gegen Sheriff Tiraspol, Ronaldo in der Republik Moldau. Rund 10.000 Zuschauer, ein Plattenbau hinter der Tribüne. Ronaldo drischt den Elfmeter humorlos in die Mitte, er kann es also noch, läuft zur Eckfahne, die Teamkollegen kommen artig zur Gratulation. Ronaldo schließt die Augen, genießt. Tor ist Tor, das 816. seiner Karriere. Nie hat er so lange auf den nächsten Treffer warten müssen.