Falsche Narkoseärztin muss lebenslang in Haft
n-tv
Jahrelang arbeitet eine 51-Jährige als Assistenzärztin, ohne ausgebildete Medizinerin zu sein. Nach Überzeugung des Gerichts kommt es dabei zu Behandlungsfehlern, an denen mehrere Menschen sterben. Die Richter verhängen die Höchststrafe.
Eine 51-Jährige, die sich ohne entsprechende Ausbildung als Narkoseärztin ausgegeben hat, ist in Kassel zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht verhängte die Strafe unter anderem wegen dreifachen Mordes und zehnfachen versuchten Mordes. Die Richter stellten auch die besondere Schwere der Schuld fest. Damit wird es der Verurteilten erschwert, möglicherweise bereits nach 15 Jahren wieder aus der Haft freizukommen.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass sich die Frau mit einer gefälschten Approbationsurkunde eine Anstellung als Narkoseärztin in einem Hospital in Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis) erschlichen hatte. Nach Überzeugung der Richter starben durch Behandlungsfehler drei Patienten, andere trugen schwere Schäden davon.
Die Staatsanwaltschaft hatte der Frau vorgeworfen, Betäubungsmittel mal falsch dosiert, mal eine Blutvergiftung nicht behandelt zu haben. Auch für stundenlangen Sauerstoffmangel sowie Schäden des Herz-Kreislauf-Systems und Organversagen von Patienten soll sie verantwortlich sein. Mal habe sie zu langsam, mal gar nicht auf die Komplikationen während der Narkose reagiert.