
Falls Biden geht, muss ihn jemand beerben
n-tv
Der US-Präsident ist alt. Seine Umfragewerte sind desaströs. Im November könnte Joe Biden zudem die Kongressmehrheit verlieren. Schon jetzt wird über einen möglichen Nachfolger bei den Demokraten spekuliert. Einer davon ist Gavin Newsom.
Im Südosten der USA, Florida. Ohne den südöstlichen Zipfel der riesigen Vereinigten Staaten hat es in den vergangenen Jahrzehnten kaum ein Politiker bis an die Spitze des Landes geschafft. US-Präsident Joe Biden war in nahezu einem Jahrhundert erst die dritte Ausnahme. Der Bundesstaat ist schon lange ein sonniges Refugium für Republikaner, konservative Immigranten und in den vergangenen Jahren für solche, die sich als Rebellen gegen eine vermeintlich abgehobene intellektuelle Elite gerieren. Das prominenteste Beispiel ist Bidens republikanischer Widersacher Donald Trump, der in Mar-a-Lago während seiner Präsidentschaft einen inoffiziellen Amtssitz betrieb. Nun wohnt er dort.
Während Florida unter dem dortigen Gouverneur Ron DeSantis fest in konservativen Händen zu sein scheint, sieht es ein paar tausend Kilometer entfernt ganz anders aus: im Südwesten der USA, in Kalifornien. Der bevölkerungsreichste Bundesstaat ist eine nahezu uneinnehmbare Hochburg der Demokraten, dort regiert Gouverneur Gavin Newsom. An der Westküste wird häufig eine progressivere Politik als im entscheidungslahmen und fernen Washington D.C. gemacht. Und so wird in US-Medien nicht zuletzt wegen Bidens Alter - er wird in diesem Jahr 80 -, seinen unüberhörbaren Aussetzern und äußerst schlechten Umfragewerten über ein mögliches Duell von DeSantis gegen Newsom um die Präsidentschaft 2024 spekuliert.
Der Gouverneur ist eines von mehreren bekannten Gesichtern, die sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bewerben könnten. In einer Umfrage in New Hampshire, dem traditionell ersten Bundesstaat für Vorwahlen, tauchen neben ihm mit 10 Prozent und Biden mit 16 Prozent auch Verkehrsminister Pete Buttigieg (17), Senatorin Elizabeth Warren (10), Senatorin Amy Klobuchar (9) und Senator Bernie Sanders (8) auf. Vizepräsidentin Kamala Harris kommt nur auf 6 Prozent. Von diesen Namen stach in den vergangenen Wochen besonders Newsom heraus.
