Fachmann sieht hohe Fließgeschwindigkeit auf Flutnacht-Foto
n-tv
Ein Fachmann für Wasser beschreibt im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe Mängel der Hochwasser-Warnungen. Auf einem Foto aus der Flutnacht sowie auf den kürzlich aufgetauchten Videos sieht der Experte eine hohe Fließgeschwindigkeit der Ahr.
Mainz (dpa/lrs) - Für Hochwasser gibt es in Deutschland nach Einschätzung eines Hydrologen keine Katastrophen-Warnungen. "Für solche Ereignisse wie das 2021-Ereignis fehlen uns in Deutschland eigentlich entsprechende Warn-Kategorien", sagte der Direktor des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Rheinisch-Westfälische Technischen Hochschule Aachen, Holger Schüttrumpf, am Freitag im Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe in Mainz. Nachholbedarf sieht der Fachmann auch bei der Erstellung der Hochwasser-Gefahrenkarten.
Auf einem der Handyfotos aus der Flutnacht, die Innenminister Roger Lewentz (SPD) nach eigenen Worten anderes als die Videos vorlagen, sieht der Hydrologie-Professor anhand von Farben und Schlieren eine hohe Fließgeschwindigkeit der Ahr. Die Fotos zeigten ein Überschwemmungsgebiet, das sich mit den Hochwasser-Karten hätte vergleichen lassen. Allerdings sei es in engen Gebieten schwerer eine Aussage zu treffen als in breiten Flussgebieten.
Zu den erst kürzlich bekannt gewordenen Videos eines Polizeihubschraubers sagte der Sachverständige: Die extrem hohe Strömungsgeschwindigkeit, extrem hohe Wasserstände und überströmte Brücken seien drauf zu erkennen. Lewentz hatte diese Aufnahmen nach eigener Aussage erst im Untersuchungsausschuss Ende September gesehen.
Greiz (dpa/th) - Starkregen und Gewitter haben am Samstagnachmittag zahlreiche Feuerwehreinsätze im Landkreis Greiz und an weiteren Orten in Ostthüringen ausgelöst. Das teilte die Leitstelle Gera mit. Besonders betroffen war demnach der Bereich um Ronneburg. Dort kam es zu überfluteten Straßen, Feldern und vollgelaufenen Kellern. Auch im Geraer Stadtteil Liebschwitz sei ein kleinerer Bach übergelaufen. Die genaue Zahl der Einsätze ist bislang nicht bekannt. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet.
Dresden (dpa/sn) - Mehrere tausend Menschen haben sich am Samstag zur Party und Demonstration des Christopher-Street-Day (CSD) in Dresden versammelt. Der bunte Zug bewegte sich durch die Alt- und Neustadt. Wie der Sprecher des CSD mitteilte, gehen die Veranstalter derzeit von rund 10.000 Teilnehmern aus. Immer wieder hielt der Demozug für Kundgebungen, unter anderem SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert beteiligte sich daran.
München (dpa/lby) - Auch der ADAC beteiligt sich nach eigenen Angaben an Rettungsaktionen in den Hochwassergebieten. "Wir sind mit allen Rettungshubschraubern Süddeutschlands im Einsatz", sagte der Sprecher der ADAC-Luftrettung, Jochen Oesterle, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Besatzungen hätten erste Menschen aus bedrohten Gebieten ausgeflogen.