Deutschlands Schlüsselspielerin verzichtet für EM auf USA
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Mit gerade einmal 23 Jahren ist Leonie Fiebich bereits die wertvollste Spielerin und Pokalsiegerin in Spanien. Bei der Basketball-Europameisterschaft nimmt sie die Schlüsselrolle im deutschen Team ein. Dafür lässt sie sogar die US-Liga warten, während sie von der Bundesliga entsetzt ist.
Ein bisschen schmunzeln muss Leonie Fiebich schon. So viele Interviews wie in diesen Tagen hat die 23-Jährige im gesamten vergangenen Jahr nicht gegeben. Doch die in Landsberg am Lech geborene Frohnatur nimmt den ungewohnten Rummel um ihre Person gelassen, nein, sie freut sich sogar darüber. Schließlich ist der Anlass für das gestiegene Interesse an ihr und am deutschen Damen-Basketball im Allgemeinen ein sehr positiver: Erstmals seit zwölf Jahren ist Deutschland wieder bei einer Damen-EM dabei. Von diesem Donnerstag an wollen Fiebich und Co. in Slowenien dafür sorgen, dass ihre sonst ein Schattendasein fristende Sportart noch etwas länger im Fokus steht.
"Ich freue mich riesig auf dieses Turnier und habe richtig Bock darauf", sagte Fiebich. Für die Teilnahme an der EM in Slowenien und Israel hat sie auch auf einen möglichen Wechsel in die USA verzichtet. "Es ist mir einfach total wichtig, Nationalmannschaft zu spielen. Ich bin jetzt seit fünf Jahren im A-Kader dabei und wir arbeiten seitdem so hart daran, uns zu qualifizieren", sagte Fiebich. "Und dieser Moment in Bosnien, als wir uns endlich qualifiziert hatten, das war so ein Gänsehautmoment, dass ich jetzt einfach Bock hatte, mit den Mädels ein gutes Turnier zu spielen", sagte Fiebich. "Deshalb habe ich mich in diesem Sommer gegen Amerika und für die EM entschieden."
Fiebich steht aktuell in Spanien in Saragossa unter Vertrag. Dort gewann sie in der abgelaufenen Saison den Pokal und wurde zur wertvollsten Spielerin der Liga gekürt. Ihre Rechte in der amerikanischen WNBA liegen bei New York Liberty. "Der Kontakt zu New York besteht. Ich denke, dass ich im nächsten Sommer dahingehen werde", sagte Fiebich. Nun liege der Fokus aber auf der EM: "Wir wollen die Vorrunde überstehen", kündigte sie an.
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".