Deutsche Exporte legen überraschend stark zu
n-tv
Die Stimmung bei den deutschen Exporteuren ist so gut wie seit Monaten nicht mehr. Dank der hohen Nachfrage aus den USA und China wachsen die Ausfuhren im Februar unerwartet deutlich. Experten werten das als Zeichen für eine milde Rezession, warnen aber vor zu viel Euphorie.
Die deutschen Unternehmen haben ihre Exporte im Februar wegen der starken Nachfrage aus den weltgrößten Volkswirtschaften USA und China so stark gesteigert wie seit zehn Monaten nicht mehr. Ihre Ausfuhren wuchsen um 4,0 Prozent zum Vormonat auf 136,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist das größte Plus seit April 2022. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Wachstum von 1,6 Prozent gerechnet, nachdem es im Januar bereits einen Anstieg von 2,5 Prozent gegeben hatte.
Die Importe legten sogar um 4,6 Prozent auf 120,7 Milliarden Euro zu, nachdem sie zuvor fünf Monate in Folge geschrumpft waren. "Das Exportgeschäft profitiert von den besser funktionierenden Lieferketten und der Öffnung der chinesischen Wirtschaft", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Der Außenhandel könnte also einen schwachen privaten Konsum und die leidende Bauwirtschaft etwas kompensieren." Dies wiederum spreche für eine lediglich milde Rezession in Deutschland.
Die Ausfuhren in die EU-Staaten nahmen im Februar um 2,0 Prozent zum Vormonat auf 73,9 Milliarden Euro zu. Abnehmerland Nummer eins blieben die USA: Dorthin wurden Waren im Wert von 14,0 Milliarden Euro verkauft, ein Plus von 9,4 Prozent. Die Exporte nach China legten sogar um 10,2 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zu. "Dies legt bestes Zeugnis dafür ab, dass die deutsche Exportwirtschaft vom Wegfall der Corona-Beschränkungen in China profitiert", sagte Ökonom Gitzel. Die Lieferungen nach Großbritannien legten um 2,5 Prozent zu auf 6,3 Milliarden Euro. Die Ausfuhren in die Russische Föderation brachen dagegen um 14,3 Prozent auf 0,9 Milliarden Euro, die Importe von dort um 67,2 Prozent auf 0,3 Milliarden Euro.
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