Der VAR blamiert sich vollends
n-tv
Seit der Saison 2017/2018 ist der Fußball in Deutschland gerechter. Der Video-Assistent eliminiert viele Fehlentscheidungen. So das Verkaufsversprechen. Doch die Rote Karte für Mats Hummels im Spiel gegen Ajax zeigt erneut: Der VAR verlagert nur die Schuld und raubt dem Fußball die Emotionen.
Lukas Brud geriet nachgerade ins Schwärmen. "Der Videobeweis hat seinen Anspruch, den Fußball gerechter zu machen, erfüllt", sagte der Geschäftsführer des International Football Association Boards (IFAB) dem "kicker". Das war im Februar 2019. Beinahe drei Jahre später lässt sich festhalten: Der VAR hat die Spiele nicht fairer gemacht, er hat den Fußball zerstört. Der VAR hat nur für eine Schuldverlagerung gesorgt. Jetzt richtet sich der Zorn nicht mehr gegen den Schiedsrichter, sondern gegen etwas Unbestimmtes, gegen eine Person, die niemand sieht, die niemand greifen kann. Die fortschreitende Technisierung hat dem Fußball das Herz geraubt.
Das beste Beispiel dafür präsentierte das Schiedsrichtergespann um den englischen Schiedsrichter Michael Oliver. Sie ließen sich von einem Ajax-Spieler täuschen und bescherten dem Dortmunder Team bei der 1:3 (1:0)-Niederlage nicht nur kurzfristige Millionenverluste, sondern auch eine Mammutaufgabe in den verbleibenden Spielen gegen Benfica Lissabon und Besiktas Istanbul.