Der springende Punkt bleibt der (Fuß-)Ball
Die Welt
Die Bundesliga will Katar trotzen – und nach der frustrierenden Weltmeisterschaft wieder an die drei wichtigsten Dinge des Lebens erinnern: Fußball, Fußball und Fußball. Freitag ist es endlich wieder soweit. Auch wenn mancher das Ende heraufbeschwört.
Rainer Schlipf ist ein guter Opa. Jeden Wunsch liest er seinen zwei Enkelsöhnen von den Augen ab, und für nächsten Samstag hatte der pensionierte Lehrer aus dem Schwäbischen einen pädagogisch wertvollen Plan: einen Männerausflug ins Stuttgarter Stadion, zum VfB-Spiel gegen Mainz 05. Karten für den „Lego-Block“ in der Untertürkheimer Kurve wollte er besorgen, wo man als Opa mit kleinen Buben gut aufgehoben ist – aber schnell hat er dumm aus der Wäsche geschaut. „Alles voll“, staunt der Opa.
Und das bei einem Spiel, das sich freiwillig eigentlich nur die glücklichen Gewinner einer Freikarte gönnen. Und dann auch noch kurz nach der WM-Blamage. Haben die 50.000 Schwaben gar nicht mitbekommen, was in Katar war – wieso verweigern sie sich der miesen Stimmung? Wo bleibt die Entfremdung?