Darmstädter Innenstadt: Zug statt Straßenbahn?
Frankfurter Rundschau
Die Odenwaldbahn-Initiative kämpft weiter für ihre Pläne einer Stadt-Land-Bahn von Groß-Zimmern über Darmstadt nach Frankfurt. Dafür will man auch die Direktkandidatinnen und Direktkandidaten zur Bundestagswahl gewinnen.
Es ist noch nicht lange her, dass der Friedensplatz in der Darmstädter Innenstadt komplett neu gestaltet wurde. Dort, wo inmitten der hellen Pflasterung eine Art Podest zum Verweilen gebaut wurde, haben sich am Mittwochvormittag zahlreiche Direktkandidatinnen- und -kandidaten des Wahlkreises Darmstadt versammelt. Eingeladen hatte die Odenwaldbahn-Initiative, um zu verdeutlichen, wo und wie ihrer Ansicht nach die Schiene ausgebaut werden muss. Zum Beispiel könnte das Podest zu einer Zug-Haltestelle umgebaut werden. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl wollte man vor allem für ein Projekt werben, für das die Initiative seit Jahren eintritt, das aber bei den kommunalen Planerinnen und Planern bislang auf wenig Gegenliebe stieß: die Stadt-Land-Bahn. Zwar haben sich die Stadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg längst auf den Bau einer Straßenbahnlinie nach Groß-Zimmern verständigt und dafür auch eine Gesellschaft gegründet. Dennoch hoffen die Befürworter:innen der Stadt-Land-Bahn, das Ruder noch herumreißen zu können. Grundidee der Stadt-Land-Bahn ist, dass Fahrgäste aus dem östlichen Landkreis auf direktem Wege von Roßdorf oder Groß-Zimmern nach Frankfurt oder in den Norden Darmstadts im Zug fahren können, ohne in der Innenstadt umsteigen zu müssen, wie dies bei einer Straßenbahn der Fall wäre. „Dafür müsste man am Friedensplatz eine eigene Haltestelle bauen“, sagte Schuchmann. Die Bahn solle dann auf einer Normalspur vom Friedensplatz das Schloss umrunden und zum Ostbahnhof fahren. „Immer mehr Leute nutzen die Odenwaldbahn“, so Schuchmann. Deshalb brauche man eine zusätzliche Linie in den Ostkreis und die könnte zwischen Groß-Zimmern und Darmstadt-Ost auf der wiederaufgebauten Eisenbahnstrecke verlaufen, die auch Gütertransport ermögliche, etwa zu Autoneum in Gundernhausen oder zum Roßdörfer Steinbruch.More Related News