
Dürre bedroht indigene Völker in Kolumbien
n-tv
Die Pegel des Amazonas und vieler seiner Nebenflüsse erreichen historische Tiefstände. Für die Menschen, die direkt von diesem Wasser abhängig sind, ist das eine existenzielle Bedrohung. Hilfslieferungen der kolumbianischen Behörden reichen oft nicht aus.
Marciano Flores steht knietief im Amazonas. Gemeinsam mit weiteren Fischern hält er sich bereit, ein Netz einzuholen. Ein Mann in einem Kanu versucht, möglichst viele Fische in ihre Richtung zu treiben. Flores kennt den Fluss sehr gut. Der 69-Jährige hat sein Leben lang darin gefischt. Normalerweise kann er auf einen Blick sagen, ob eine Stelle einen Fang hergeben wird, der sich auf dem Markt verkaufen lässt.
In diesem Jahr ist jedoch alles anders. Dort, wo er gerade steht, hätte er vor einem Jahr nicht stehen können - das Wasser hätte ihm bis weit über den Kopf gereicht. Er kann sich nicht erinnern, den Amazonas je so ausgetrocknet gesehen zu haben. Und das hat unmittelbare Folgen - für ihn und die anderen Männer sowie für deren Familien. Das Netz bleibt weitgehend leer.
Die Fischer haben keine andere Wahl, als immer weiter flussabwärts zu fahren. Die Motoren ihrer kleinen Boote verbrauchen dabei viel mehr teures Benzin als sonst. Trotzdem ist die Ausbeute oft dürftig. An diesem Tag fangen sie wieder nur sehr wenige und eher kleine Fische.
