Corona-Todesfälle in Großbritannien: Boris Johnson beklagt „furchtbaren“ Tribut
Frankfurter Rundschau
Mehr als 150.000 Menschen sind in Großbritannien nach einer Infektion mit dem Coronavirus verstorben – das Land geht damit unter die traurigen Spitzenreiter.
London – Der britische Premierminister Boris Johnson zeigt sich in der Corona-Pandemie betrübt über die hohe Zahl an Toten in seinem Land. Am Wochenende (08./09.01.2022) hatte die Zahl der Todesfälle bei den durch PCR-Test bestätigten Infizierten die Marke von 150.000 überschritten. Großbritannien ist das erste Land Europas, mit Ausnahme Russlands, in dem es so viele Tote in der Pandemie zu beklagen gibt.
„Das Coronavirus hat einen furchtbaren Tribut in unserem Land gefordert“, schrieb Johnson am Samstagabend (08.01.2022) auf Twitter. Er sprach den Angehörigen der Verstorbenen sein Mitgefühl aus und fügte hinzu: „Unser Ausweg aus dieser Pandemie ist, dass jeder seinen Booster bekommt, oder die erste oder zweite Impfung, wenn noch nicht erhalten.“
Die tatsächliche Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion im Vereinigten Königreich dürfte sogar noch höher sein. So wurde bereits auf etwa 174.000 Totenscheinen in Großbritannien Covid-19 vermerkt. Das Land mit etwa 67 Millionen Einwohnern ist weiter fest im Griff der Omikron-Welle. Allein am Sonntag (09.01.2022) wurden rund 141.000 Neuinfektionen registriert.
Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit knapp 2000 angegeben (Stand: 04.01.2022). Während die Welle in London inzwischen aber abzuflachen scheint, steigen die Zahlen im Norden Englands weiterhin stark an.
Schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im größten Landesteil England lehnt die Regierung in London bislang unter Verweis auf die nicht im selben Maß gestiegenen Krankenhauseinweisungen und Todesfälle ab. Immer mehr Krankenhausträger schlagen jedoch Alarm, weil ihnen wegen der vielen Corona-Infektionsfälle zunehmend Personal fehlt.