
BSW will Beräumung munitionsbelasteter Waldflächen
n-tv
In Sachsen befindet sich mancherorts eine gefährliche militärische Altlast im Boden. Das BSW fordert nun eine systematische Beräumung der Flächen. Doch die Kosten sind enorm.
Dresden (dpa/sn) - Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verlangt eine systematische Beräumung munitionsbelasteter Flächen in sächsischen Wäldern. Einen entsprechenden Antrag will die BSW-Fraktion im Landtag nach Absprache mit den Koalitionsfraktionen von CDU und SPD vorbereiten. "Dass in der Gohrischheide nach Jahrzehnten militärischer Nutzung bis heute weniger als ein Prozent der Fläche beräumt wurde, ist ein sicherheitspolitischer Skandal. Hier droht jederzeit eine Katastrophe – nicht nur für die Natur, sondern auch für die Menschen, die dort leben, arbeiten oder Brände löschen müssen", erklärte der Abgeordnete Jens Hentschel-Thöricht.
Das BSW sieht dabei auch den Bund und die Bundeswehr in der Pflicht. Es könne nicht sein, dass beide ihre historische Verantwortung abwälzen und die Länder mit dieser Last allein lassen. "Wenn sich alte Munition bei Hitze entzündet oder bei Waldbränden detoniert, steht die öffentliche Sicherheit auf dem Spiel. Diese Gefahr ist bekannt – und sie darf nicht weiter ignoriert werden", so Hentschel-Thöricht.
Konkret sieht der Antrag vor, einen bundesweiten Sonderfonds zur Finanzierung der Beräumung munitionsbelasteter Flächen zu schaffen und eine Koordinierungsstelle auf Landesebene einzurichten. Besonders gefährdete Gebiete wie die Gohrischheide sollen vorrangig behandelt und die Bundeswehr mit ihren Pioniereinheiten aktiv in die Räumung einbezogen werden. "Hier geht es nicht um Parteipolitik, sondern um Verantwortung", betonte der Abgeordnete: "Die Gefahr ist real und sie wächst mit jedem Sommer. Sachsen braucht jetzt ein gemeinsames Vorgehen von Bund, Land und Bundeswehr – sonst drohen die nächsten Brände zu Katastrophen zu werden."
