
Breitseite von Erdogan lässt türkische Lira auf Rekordtief fallen
Frankfurter Rundschau
Die türkische Lira ist am Dienstag erneut eingebrochen. Auslöser waren Aussagen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.
Ankara – Die türkische Lira ist am Dienstag gegenüber dem Dollar und dem Euro auf Rekordtiefstände gefallen. Gegenüber dem Dollar betrugen die Tagesverluste in der Türkei zeitweise zehn Prozent. Der Dollar stieg im Gegenzug erstmals über 12 Lira. Der Eurokurs stieg auf 14,06 Lira.
Recep Tayyip Erdogan forderte am Dienstag eine „wettbewerbsfähige“ Lira. Ein noch schwächerer Wechselkurs solle laut dem türkischen Präsidenten Investitionen und Arbeitsplätze fördern. Schon in den vergangenen Wochen war die Währung unter Druck* geraten. Zudem hatte eine ernste diplomatische Krise Investoren verschreckt. Allein in diesem Monat hat die türkische Lira gegenüber Dollar und Euro rund ein Viertel ihres Wertes verloren.
Die Inflation in der Türkei dürfte damit weiter angeheizt werden, da eingeführte Waren teurer werden. Die Notenbank hatte zuletzt nach Erdogans Druck die Leitzinsen gesenkt und so die Lira auf Tiefstände geschickt. Während die Inflationsrate bei fast 20 Prozent liegt, wurde der Leitzins auf 15 Prozent verringert. Im Dezember dürfte eine weitere Zinssenkung folgen. Erdogan vertritt entgegen der geltenden Lehre die Meinung, dass hohe Zinsen die Inflation befördern.
