Bennett reist nach Putin-Treffen zu Scholz

Bei seinen Bemühungen, im Ukraine-Krieg zu vermitteln, reist der israelische Ministerpräsident Bennett zunächst nach Moskau zu Putin und danach ebenso überraschend nach Berlin. Auch Bundeskanzler Scholz wird in die Vermittlungsmission einbezogen.

Nach einem Überraschungsbesuch in Moskau berät Israels Ministerpräsident Naftali Bennett in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz über den Ukraine-Konflikt. Das verlautete aus deutschen Regierungskreisen. Das Treffen wurde auch vom Büro Bennett in Israel bestätigt. Scholz hatte erst vor drei Tagen Jerusalem besucht.

Bennett war heute in die russische Hauptstadt gekommen und hatte mit Kremlchef Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg gesprochen. Der israelische Regierungschef halte sich zu einem kurzen Arbeitsbesuch in Moskau auf, teilte der Kreml mit. "Die Situation rund um die Ukraine wird diskutiert."

Aus Regierungskreisen in Jerusalem hieß es, das Gespräch habe drei Stunden lang gedauert. Bennett habe sich mit den USA, Deutschland und Frankreich abgestimmt und sei "in ständiger Kommunikation mit der Ukraine". Er habe mit Putin auch über die Lage der Israelis und der jüdischen Gemeinden angesichts des Konflikts gesprochen. Nach Angaben aus Jerusalem telefonierte Bennett nach dem Treffen mit Putin auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Im Ukraine-Krieg ist Israel als Vermittler im Gespräch. Medienberichten zufolge soll Selenskyj Bennett vor einigen Tagen gebeten haben, in Israel Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine auszurichten.