Australien macht Ernst: Tennis-Star Djokovic muss ausreisen
RTL
Im bizarren Fall um Tennis-Superstar Novak Djokovic hat das australische Bundesgericht entschieden: Der Weltranglisten-Erste muss das Land verlassen.
Im bizarren Fall um Tennis-Superstar Novak Djokovic hat das australische Bundesgericht entschieden: Der Weltranglisten-Erste muss das Land verlassen. Damit kann er nicht an den Australian Open teilnehmen, die am 17. Januar beginnen. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, hieß es in der Bekanntgabe der drei Richter James Allsop, Anthony Besanko und David O'Callaghan. Die Begründung solle frühestens am Montag erfolgen. Gegen das Urteil können beide Seiten keine Rechtsmittel einlegen.
Damit kann der 34 Jahre alte Djokovic seinen Titel beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne nicht verteidigen. Sein Ziel war, mit dem 21. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier alleiniger Rekordhalter vor Roger Federer und Rafael Nadal zu werden.
Am Montag trainierte er noch auf dem Tenniscourt von Melbourne, grüßte und grinste die Sorgen weg. Da hatte ein Gericht die Visumsblockade wegen eines formalen Fehlers der Grenzschützer aufgehoben. Ein Teilerfolg. Es sah so aus, als könnte Djokovic Down Under bleiben.
Doch dann die nächste Wendung: Der zuständige Minister Australiens erklärte am Freitagmorgen deutscher Zeit, dass er Djokovics Visum erneut annulliert. Damit verkündete er das Ende der Djokovic-Reise in Australien 2022. Der Serbe hatte noch versucht, juristisch gegen diese Entscheidung vorzugehen – vergeblich.
Zuletzt hatte es neue Vorwürfe und Ungereimtheiten rund um Djokovic und seine Einreise gegeben. Der Zeitstempel und die Nummerierung des angeblich positiven PCR-Tests von Djokovic aus dem Dezember warfen Fragen auf. Eben jener spielte eine zentrale Rolle bei der Frage, ob der ungeimpfte Star einreisen durfte. Zudem prüften die australischen Behörden die Dokumente des Serben, da er offenbar bei der Einreise eine falsche Angabe gemacht hatte.
Am Mittwoch meldete sich Djokovic erstmals bei Instagram öffentlich zu Wort. In einem ellenlangen Statement gestand er, wissentlich ein Interview trotz eines positiven Corona-Tests gegeben zu haben. Den Vorwurf, auf dem Einreiseformular gemogelt zu haben, wies der 34-Jährige aber von sich. Offenbar genügten die Indizien dem australischen Minister aber, um ein Machtwort zu sprechen und Djokovic die Aufenthaltsberechtigung zu entziehen. Das haben nun auch die obersten Richter bestätigt.