Ausnahmezustand in Ecuador: Mehr als 100 Tote nach Aufstand in Gefängnis
Frankfurter Rundschau
Entsetzliche Szenen in Ecuador: In der Hafenstadt Guayaquil haben Gefängnisinsassen einander mit Handgranaten attackiert. Es kam auch zu Enthauptungen.
Guayaquil - Sie attackierten sich mit Schusswaffen und Handgranaten, laut Staatsanwaltschaft kam es auch zu Enthauptungen: Die Szenen, die sich in einem Gefängnis in Ecuador abgespielt haben, sind schockierend. Nun reagiert der Regierungschef des südamerikanischen Landes auf die brutalen Kämpfe mit inzwischen mehr als hundert Toten.
Präsident Guillermo Lasso, der erst seit wenigen Monaten im Amt ist, hat einen Ausnahmezustand in den Gefängnissen des Landes ausgerufen. Auf Twitter kündigte Lasso am Mittwoch (29.09.2021) an, eine Krisensitzung zu leiten, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. In einem Gefängnis in Guayaquil hatten sich am Dienstag mit Feuerwaffen und Granaten bewaffnete Mitglieder rivalisierender Banden bekämpft.
Die Polizei hatte die Zahl der Toten bei den Kämpfen in dem Gefängnis in Guayaquil zunächst mit 24 angegeben. Am Mittwoch (29.09.2021) korrigierten die Behörden die Zahlen dann deutlich nach oben. Präsident Lasso sagte bei einer Pressekonferenz, bei dem „bedauerlichen Vorfall“ seien 116 Menschen getötet und fast 80 weitere verletzt worden. Die Gefängnisbehörde sprach von „mehr als hundert“ getöteten Insassen und 52 Verletzten. Es ist nicht die erste Revolte in dem Land: Schon Anfang des Jahres kam es zu mehreren Aufständen in Gefängnissen - mit 75 Toten.